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Nürnberg ist H2-Treffpunkt

Hydrogen Dialogue macht Nürnberg zum H2-Treffpunkt

Der dritte Hydrogen Dialogue machte Nürnberg zum H2-Treffpunkt. Zu der ersten Präsenzveranstaltung nach Corona brachte mehr als 1.000 Teilnehmer bei Kongress und Expo zusammen. Die Veranstaltung der NürnbergMesse und des Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2B) rückt Wasserstoff als Energieträger für die globalen Volkswirtschaften und den Klimaschutz in den Fokus.

„Wir haben gezeigt, dass Nürnberg der Treff der Wasserstoffgemeinschaft ist“, bilanziert der Veranstalter. Es seien wichtige Partnerschaften auch mit internationalen Akteuren angebahnt worden. So unterzeichnete der Freistaat Bayern mit Kolumbien eine Absichtserklärung über eine Kooperation. Das südamerikanische Land gilt als Vorreiter für grünen Wasserstoff und kann einen Anteil von 80 Prozent seines Energiemixes aus regenerativen Quellen erzeugen. Das betonte Maria Fernanda Valdés, Staatssekretärin im kolumbianischen Ministerium für Wirtschaft und Industrie.

Wasserstoff wird als Hoffnungsträger gegen den Klimawandel gehandelt. Seine Rolle hat mit der russischen Invasion in der Ukraine nochmals an Bedeutung gewonnen. „Es ist allerhöchste Zeit, für eine starke europäische Wasserstoffwirtschaft“, betonte Messe-Chef Roland Fleck. „Bezahlbare Energie ist die Basis für Frieden und Wohlstand in Europa und vielen anderen Ländern.“

Ruud Kempener, Teamleiter Wasserstoff bei der EU-Kommission, bezifferte auf Basis einer EU-Studie das Energie-Potenzial von Wasserstoff auf 15-mal höher als der derzeitige weltweite Energiebedarf. Zwar ist der Markt derzeit noch nicht so weit, diese Potenziale zu heben. Die aktuelle Energiekrise verpasst den fossilen Energieträgern einen Schub. Aber die Geschwindigkeit einer künftigen Industrialisierung steigt.

H2 in EU und Bayern

Die Green Deal-Strategie der EU-Kommission sieht für das Energiesystem der Zukunft eine gewichtige Rolle für grünen Wasserstoff vor. Die Wasserstoffstrategie der EU unterstützt bis 2024 die für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff bestimmten Elektrolyseure mit einer Leistung von mindestens 6 Gigawatt. Bis 2030 muss demnach Wasserstoff zu einem wesentlichen Bestandteil eines integrierten Energiesystems werden. Dafür liegt die Zielmarke bei bis zu 10 Millionen Tonnen erneuerbarem Wasserstoff. In der Zeitspanne von 2030 bis 2050 sollten die Technologien für erneuerbaren Wasserstoff ausgereift sein. Dann kommt H2 in großem Maßstab in allen Sektoren, in denen die Dekarbonisierung schwierig ist, zum Einsatz.

Im bayerischen Wunsiedel ging gerade für die Wasserstoffproduktion ein Elektrolyseur an den Start. Die erweiterte Anlage mit einer Leistung von 8,5 Megawatt (MW) nutzt zertifizierten Grünstrom sowohl von bundesweiten Anlagen als auch aus dem näheren Umland. Außerdem ebnet der erste Spatenstich in Pfeffenhausen den Weg für die grüne Wasserstoffproduktion im Landkreis Landshut.

Süddeutsche.de, nue-news.de: Wasserstoff-Förderung für MAN-Lkws, nue-news.de: Wasserstoff-Technologie-Anwenderzentrum kommt nach Pfeffenhausen