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Börsenstandort mit Dämpfer

Nürnberg muss zwei Dämpfer bei börsennotierten Unternehmen hinnehmen

Der Standort Nürnberg als Heimat für börsennotierte Unternehmen muss zwei Dämpfer hinnehmen. So verschwinden die Aktien des gebeutelten Bordnetz-Spezialisten Leoni aus Nürnberg von der Börse. Das Delisting erfolgt im Rahmen der vorgesehen Kapitalmaßnahme, bei der das Grundkapital auf Null herabgesetzt wird. Damit endet die Börsennotierung der Altaktien und die bisherigen Aktionäre scheiden aus. Das neue Grundkapital kommt allein von der Gesellschaft L2-Beteiligungs GmbH des Unternehmers und Investors Stefan Pierer.

Das zweite Aktien-Aus betrifft die Nürnberger Softwareschmiede Suse. Investor EQT brachte den Linus-Spezialisten 2021 an die Börse. Seitdem verloren Anleger mit einer schlappen Kursentwicklung rund 60 Prozent. EQT will mit einem Kaufangebot von 16 Euro an die anderen Aktionäre Aktien vor dem Delisting erwerben. Das Suse-Papier machte von seinem gestrigen Schlusskur mit 9,605 Euro einen ordentlichen Sprung nach oben.

„Ich glaube an die strategische Chance, die sich aus der Privatisierung des Unternehmens ergibt – sie bietet uns den richtigen Rahmen, um das Geschäft auszubauen und unsere Strategie mit dem neuen Führungsteam umzusetzen“, lobt der seit kurzem amtierende CEO Dirk-Peter van Leeuwen seinen Haupteigentümer.

Laut Handelsblatt ist EQT alles in allem mit der Entwicklung von Suse zufrieden. „Beim Einstieg von EQT erwirtschaftete Suse einen operativen Gewinn von gut 100 Millionen Dollar, 2022 waren es gut 240 Millionen Dollar. Es ist also ein gutes Investment für uns“, sagt EQT-Partner Johannes Reichel dem Handelsblatt. Die Bewertung durch das Private-Equity-Haus komme beim Marktwert zu einem Aufschlag von über einer Milliarde Dollar.

handelsblatt.com/eqt-nimmt- suse-von-der-boerse, nue-news.de: Kleinaktionäre ärgern sich über Pierer, nue-news.de: Personalkarussell bei Suse dreht sich weiter  

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