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Zollhof zeichnet Gründer mit Potenzial aus

Nürnberger Gründerschmiede Zollhof zeichnete Gründungen aus

Für den Sprung in die eigene Selbstständigkeit ist vor allem eines gefragt: Man muss in den Wust an Hürden wie mit einem Tunnelblick die Chancen sehen. Doch damit ist es nicht so weit her. Der DIHK-Report Unternehmensgründung 2024 konstatierte im Sommer einen historischen Tiefpunkt beim Gründungsinteresse. Im Langzeitvergleich von 2010 bis 2023 schrumpfte das Interesse auf fast ein Drittel zusammen. Demnach halten insbesondere hohe Regulierungsdichte, hohe Kosten sowie zusätzlich Unsicherheiten über das geschäftliche Umfeld viele potenzielle Gründer davon abhalten, sich selbstständig zu machen. In diesem Kontext zeichnete die Nürnberger Gründerschmiede Zollhof zukunftsweisende Gründungen aus.

Beim „ZOHO Winter Pitch“ kürte die Startup-Schmiede drei Gründungen. In der Kategorie „Impact” punktete Smart City System aus Fürth. Seit 2017 widmet sich das Jungunternehmen mit mittlerweile 50 Mitarbeitern der Digitalisierung des Parkraummanagements. Immerhin macht der Parkplatzsuchverkehr rund 30 Prozent des innerstädtischen Verkehrs aus. Außerdem gehört eine digitale Parkraumüberwachung ins Portfolio, um etwa Dauerparker auf Parkplätzen von Supermärkten oder Discountern zu identifizieren. Eine App hilft dabei, freie Parkplätze oder Ladesäulen zu finden.  

Amperial überzeugte in der Kategorie „DeepTech”. Das letzte Jahr gegründete Startup ist eine Ausgründung aus der Forschungsgruppe „Solution Processed Semiconductors” der Uni Erlangen-Nürnberg. Vier Gründer entwickeln nun mir weiteren drei Mitarbeitern nachrüstbare, intelligente Sonnenschutzfolien für Gebäude. Erklärte Mission ist eine effiziente Kühlung von Gebäude mit speziellen Folien um bis zu 7 Grad. Dennoch gelangt Licht ins Innere und ermöglich so eine Stromkostenreduktion von etwa einem Viertel für Kühlung und Beleuchtung.

Als „Newcomer” positionierte sich das Leipziger Digital Health Startup LipoCheck. Das Familientrio aus zwei Schwestern und einem Vater als Arzt und Lipodöm-Experte ging 2022 an den Start. Immerhin leiden zehn Prozent aller Frauen an der chronischen Krankheit Lipödem. Ihnen will LipoCheck mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz zu einer deutlich schnelleren, fehlerfreien Diagnose und einer passgenauen Therapie verhelfen. Wartezeiten beim Facharzt von bis zu zwei Jahren sind in solchen Fällen keine Seltenheit. Innerhalb von 12 Monaten gewann LipoCheck 12.000 Nutzer. Erste Verträge mit Krankenkassen sind unter Dach und Fach.

Der Zollhof selbst ist auch zufrieden. „Die prämierten Gründer zeigen in besonderem Maß die Innovationskraft und Vielfalt des regionalen Startup-Ökosystems“, sagt Judit Klein, Head of Startups im Zollhof.  Der Tech Incubator sieht sich als einen der am schnellsten wachsenden Tech Inkubatoren Deutschlands. Er hilft jungen Startups als auch etablierten Unternehmen dabei, digitale Geschäftsideen auf das nächste Level zu heben. Aktuell belegen gut 20 Teams die 150 verfügbaren Startup-Arbeitsplätze. Das frischste Team im Zollhof ist ai butler, das im August 2024 eingezogen ist. Es will Gebäudebetreibern dabei helfen, ihre Gebäudetechnik effizienter zu betreiben. Der „Oldie“ im Zollhof dürfte Traplinked sein, die seit 2019 dabei sind. Das Startup entwickelt digitale Lösungen für die Schädlingsbekämpfung.

nue-news.de: NürnbergMesse verstärkt Kooperation mit Zollhof