Zum Inhalt springen

NürnbergMesse setzt auf Transformation

NürnbergMesse setzt auf einen Perspektivwechsel

Der Lockdown in der Corona-Pandemie hat die Transformation der NürnbergMesse noch einmal beschleunigt. Der Messeveranstalter, der originär von verkauften Quadratmetern für Aussteller lebt, stampfte etwa die prestigeträchtige Erweiterung des Südareals ein. „Das Millionenprojekt ist im Gefrierschrank, da bleibt es auch“, legte sich Messechef Peter Ottmann bereits Anfang des Jahres fest. Und Petra Wolf, im Executive Board für Product Management zuständig, erläuterte den neuen Kurs: „Wir gehen weg vom Quadratmeter-Verkauf.“ Statt die reine Anbieterstrategie blind weiterzutreiben, setzt sie auf einen Perspektivwechsel: „Was braucht der Kunde“ ist die neue Richtschnur. Dafür will die NürnbergMesse abseits von den Messehallen neue digitale und analoge Produkte entwickeln.

In diesem Kontext übernimmt die NürnbergMesse zum 1. Januar 2025 den Münchner Verlag Weka Fachmedien. Mit diesem Einstieg ins Verlagsgeschäft kommen Print- und Online-Publikationen ins Nürnberger Portfolio. Dazu gehören etwa die Wochenzeitung Markt & Technik oder der Webdienst elektroniknet.de. Durch den Deal mit dem Münchner Finanzinvestor Paragon Partners wollen die Nürnberger das „Ökosystem zukunftsorientiert weiterentwickeln“.

Die NürnbergMesse sichert sich so langfristig die Leitmesse Embbeded World, die sie zusammen mit Weka Fachmedien seit über 20 Jahren gemeinsam veranstalten. Darüber hinaus sieht Ottmann einen Mehrwert bei der neuen Ausrichtung: „Wir verzahnen Messe- und Mediengeschäft noch stärker, um unseren Kunden auch künftig relevanten Mehrwert zu bieten und weiter wachsen zu können.“

Denn Aussteller melden ihren Messestand immer später an. Das macht die Vermarktung von Fläche als Hardware immer schwieriger. Um die Community an die Veranstaltungen zu binden, gibt es bereits wie bei der IT-Securitymesse It-sa eine ganzjährige Online-Ausgabe. Die Integration von Weka Fachmedien eröffnet die Möglichkeit, hybride Event- und Content-Modelle weiterzuentwickeln.

Die Embedded World findet seit 2003 in Nürnberg zusammen mit der Embedded World Conference und der Electronic Displays Conference statt. Die wachsende Embedded-Branche ist eine Schlüsselindustrie mit Anwendungen in der Automobilbranche, Elektronik, Maschinenbau sowie Luft- und Raumfahrt und vielen anderen. Eingebettete Systeme aus Hard- und Software übernehmen intelligente Steuerungs- und Regelungsfunktionen. Sie finden sich in Produkten wie Fahrerassistenzsystemen, CNC-Steuerungen oder Smart-Home-Geräten, aber auch in Toastern oder Waschmaschinen. Ableger der Embedded World finden im Zuge der Globalisierung des Messegeschehens auch in China und den USA statt.

sueddeutsche.de/medien/nuernberg-messe-weka-fachmedien (Abo), nue-news.de: Nürnbergmesse stellt Weichen für die Zukunft