Letztlich hatte die NürnbergMesse im Schatten von Corona ihr Geschäft 2023 viel vorsichtiger geplant. Am Ende steht ein Konzernumsatz von 265 Millionen Euro in der Bilanz. Der Verlust ist auf eine Millionen Euro geschrumpft. Für ein turnusgemäß veranstaltungsschwächeres – ungerades – Messejahr ist es immerhin der zweithöchste Umsatz in einem ungeraden Jahr. „Unser Messegeschäft hat sich nach der Pandemie viel schneller erholt als gedacht und wächst erfreulich“, so Messechef Peter Ottmann. Die Anzahl der Beschäftigten bei der NürnbergMesse Group stieg im abgelaufenen Jahr um 86 auf durchschnittlich 1.097 Mitarbeiter. In der GmbH erhöhte sich die Mitarbeiterzahl um einen auf 546.
Zusatzgeschäft neben Quadratmeter
Strategisch wollen die Messemacher in den nächsten Jahren zusätzlichen Umsatz abseits verkaufter Ausstellungsquadratmeter machen. Selbst die Serviceumsätze von einem Anteil von rund einem Drittel an den Einnahmen sind nach wie vor eng an die gebuchten Quadratmeter gebunden. Dazu will Ottmann und sein Team zusätzliche Angebote für die Branchentreffs entwickeln und „monetarisieren“. Ein Baustein sind die digitalen Begleiter zu den jeweiligen Messen, die in Pandemiezeiten zunächst als Messeersatz gedacht waren. Nun soll die Community mit Online-Veranstaltungen und Infos auch für Nicht-Messebesucher etwa von der itsa365 geöffnet werden. Gleichzeitig fließen in den kommenden Jahren Investitionen in IT-Systeme und Künstliche Intelligenz (KI), um die verfügbaren Daten besser auszuwerten und zu nutzen.
Von einer Rückkehr zur Normalität in Sinne von Vor-Corona ist beim Nürnberger Messegeschäft nicht die Rede. Zwar peilen die Messemacher 2024 – in ihrem 50. Jubiläumsjahr – einen Rekordumsatz von über 350 Millionen Euro an. Das Wachstum läuft im Ausland über die sieben Messetöchter deutlich besser. Innerhalb von vier Jahren hat sich der internationale Umsatzanteil auf 20 Prozent verdoppelt. Und im Jahr 2024 dürfte voraussichtlich der Ergebnisanteil – erwartet wird ein zweistelliges Millionenergebnis – aus dem Ausland über dem des Inlands liegen. Insgesamt stehen weltweit 2024 137 Veranstaltungen im Messekalender, darunter 68 in Nürnberg.
Ottmann versprach der Metropolregion zum 50. Geburtstag der Messe eine sogenannte Umwegsrentabilität von 2 Milliarden Euro. Das sind die Umsätze, die durch das Messegeschäft etwa in Handel, Gastronomie und Handwerk zusätzlich in die Kassen fließen. Immerhin stehen Aussteller und Messebesucher für 50 Prozent der Übernachtungen in den Nürnberger Hotels – „und das nicht zu den Touristenpreisen“.
E-Paper Nürnberger Nachrichten.de, sueddeutsche.de/nuernberg-messe-50-jaehriges-bestehen, nue-news.de: NürnbergMesse kehrt zum Alleingeschäftsführer zurück