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Zinsen bremsen Immo-Investor GRR

Zinsen bremsen Nahversorgungs-Investor GRR

Die Nürnberger GRR Group schließt ihr Geschäftsjahr 2021/2022 (31. Mai) in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld erfolgreich ab. Trotz eines stabilen Gesamtumsatzes in Höhe von 22,3 Millionen Euro legte das Konzernergebnis um ein rund Drittel auf 9 Millionen Euro zu. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im Vorjahr zum Vorjahr von 74 auf aktuell 85 Mitarbeiter. Die Gruppe investiert in Nahversorgungsimmobilien, die größtenteils an Fachmärkte, Discounter und Vollsortimenter vermietet sind. Daneben erbringt sie Dienstleistungen für Dritte, wie etwa das Center Management oder auch die Konzipierung und Umsetzung von Neubauprojekten. Das immer wichtiger werdende dritte Geschäftsfeld ist das Fondsgeschäft. Hier investiert die GRR für institutionelle Anleger bundesweit in Nahversorgungszentren.

Zuletzt betreute der Nürnberger Immobilienspezialist im Lebensmitteleinzelhandels 500 Objekte mit einem Wert von rund 1,95 Milliarden Euro und einer Fläche von 1,03 Millionen Quadratmetern. Beim Vermietungsstand von 98 Prozent waren in Coronazeiten kaum Mietstundungen für wacklige Mieter nötig.

Finanzvorstand Führlein hat die „Phase der niedrigen Zinsen genutzt, um uns zu entschulden“. Bei seinem Amtsantritt 2015 lag die Quote des Fremdkapitals bei über 77 Prozent, nun bei unter 50 Prozent. Hätte die aktuelle Zinswende damals die GRR getroffen, wäre es anstrengend geworden, räumt er ein. 

Das steigende Zinsniveau bremse auch die Investitionspläne der GRR. So sollte eigentlich im letzten Jahr der Retail Fund No. 4 bereits im vergangenen Jahr mit 440 Millionen Euro voll investiert sein. Nun ist der Plan auf 2024 gestreckt und das Zielvolumen um rund ein Viertel auf 332 Millionen Euro abgespeckt. Führlein erklärt das mit der Vervierfachung der Kapitalkosten und höheren Erwartungen der Investoren, die nun genauer mit zinsstarken Anleihen vergleichen.

GRR mit grünem Fund

Im Sommer legte die GRR den Fund Future Retail Properties 1 neu auf. Er richtet sich an den nachprüfbaren Nachhaltigkeitszielen der EU aus. Der neue Fonds investiert gemäß der Taxonomie-Verordnung und den Auflagen zur Offenlegung gemäß Artikel 8 und 9. Demnach ist anzugeben, ob die Investitionen in nachhaltige Immobilien mit der Taxonomie-Verordnung der EU im Einklang stehen. „Das ist ein großes Thema.“

Die GRR Group treibt auch den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf den Dächern ihrer 63 Objekte voran. Bislang sind 19 Dachflächen mit insgesamt circa 23.000 Quadratmetern mit PV-Anlagen ausgestattet, darunter etwa ein Einzelhandelsstandort im mittelfränkischen Baiersdorf. 50 der 63 Dächer lassen sich technisch mit PV ausrüsten, das wird gemeinsam mit einem externen Partner vorangetrieben.

Immobilien Zeitung, nue-news: GRR wächst mit Nahversorgungsimmobilien

Beitragsbild: Martin Führlein (re.) und Andreas Freier, Vorstands-Duo der GRR AG

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