Die mittelfränkische Wirtschaft fordert beim Umbau des Energiesystems mehr Dynamik. „Unsere Unternehmen sind gleichzeitig belastet durch die aktuellen Krisen und die Anforderungen an eine klimafreundliche Transformation“, konstatiert Harald Hubert, Chef der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft-Bezirksgruppe Mittelfranken (vbw). „In beiden Fällen braucht es eine raschere Energiewende. Sie ist die Mutter aller Krisenlösungen.“
Hubert diagnostiziert bei der Umsetzung der Energiewende Nachholbedarf. Zwar steigt die Zahl von Photovoltaikanlagen in Mittelfranken kontinuierlich, 2020 um etwa 4.450 Anlagen auf insgesamt rund 52.000 Anlagen mit einer Leistung von 5 Kilowatt-Peak (kWp). Allerdings stagnierte zuletzt der Ausbau der Windkraft. Derzeit speisen 243 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 500 kW Strom in Mittelfranken ein. Daher begrüßt er es, dass jetzt in Bayern verstärkt an Heimatenergien gearbeitet werde. „Wir müssen nun unbedingt das Potenzial aller Erneuerbaren heben, dazu gehört auch die regelbare Wasserkraft und Bioenergie.“
Mehr Tempo fordert die vbw auch beim Ausbau der Energieinfrastruktur. Es brauche den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft samt heimischer Produktion und verlässlicher Importpartner. Darüber hinaus fordert die vbw, in der akuten Krisenzeit die Energienachfrage zu senken und ein größtmögliches Angebot an Energie bereitzustellen. Dazu gehört für die Vereinigung auch der Dauerbetrieb der Kernkraftwerke bis ins Jahr 2024. Das deutsche Fracking-Verbot soll aus Sicht der vbw ideologiefrei überprüft werden.