Das zweite Corona-Jahr war für die Nürnberger wbg Unternehmensgruppe alles andere als einfach. Das kommunale Wohnbauunternehmen litt unter deutliche Preissteigerungen, Lieferengpässe und Personalausfällen. Trotzdem sieht sich die wbg auf Kurs. Die Bilanzsumme kletterte um 14 Prozent auf 940 Millionen Euro. Der Umsatz erreichte mit 145 Millionen Euro nicht das Vorjahresniveau. Das ist allerdings in der Immobilienbranche häufig eine Stichtagsfrage. Denn der Bestand an Grundstücken mit fertiger oder noch nicht fertiger Bebauung legte um fast zwei Drittel auf knapp 79 Millionen Euro zu. Der Konzernüberschuss sank von 17,1 Millionen Euro auf 12,3 Millionen Euro. Man habe trotz Pandemie das geplante Jahresergebnis erreicht, kommentierte das Geschäftsführer-Duo Frank Thyroff und Ralf Schekira.
Die Bauaktivitäten der wbg Unternehmensgruppe gliedern sich in die drei Bereiche Bestand (Mietwohnungen), Bauträger (Eigenheime und Eigentumswohnungen) und WBG Kommunal (Infrastruktur für die Stadt Nürnberg). So wurde im Geschäftsjahr 2021 im Auftrag der wbg Unternehmensgruppe auf 51 Baustellen im Stadtgebiet Nürnberg gearbeitet.
Für den eigenen Bestand der wbg wurden 272 Mietwohnungen im Neubau fertiggestellt. Der Bereich Bauträger schloss im letzten Jahr den Bau von 19 Eigenheimen sowie 2 Parkdecks mit je 20 Stellplätzen ab. Die WBG Kommunal errichtete außerdem für die Stadt Nürnberg im letzten Jahr vier Projekte. Fertig sind nun die Sport- und Kulturhalle Am Tillypark, der Kleinhallenumbau an der Ludwig-Uhland-Schule, der Kinderhort in der Hugo-Distler-Straße und die Kindertagesstätte an der Forchheimer Straße.
51 Baustellen im letzten Jahr
Insgesamt war die Unternehmensgruppe 2021 auf 51 Baustellen unterwegs. Sie baute, sanierte oder modernisierte insgesamt an 982 Wohnungen. Außerdem waren 17 Kommunalprojekte in Arbeit. „Wir konnten trotz der schwierigen Pandemiezeit unseren Wachstumskurs fortführen“, stellt Thyroff fest. Und Kollege Schekira ergänzt: „Wir sind unserem Auftrag zur Wohnraumversorgung der Menschen in unserer Stadt und einer nachhaltigen Stadtentwicklung nachgekommen.“ Er erinnert aber auch daran, dass neben dem Neubau auch Instandhaltung, Bestandssicherheit und Außenanlagen im Blick geblieben sind.
Über alle 18.703 Wohnungen hinweg lag 2021 die Durchschnittsmiete bei 6,93 Euro pro Quadratmeter. Das waren rund 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Jahresdurchschnitt um 24 auf 368. Darunter waren 15 Azubis.
Für die Zukunft mahnt die wbg eine verlässliche Förderkulisse für bezahlbare Mieten und Maßnahmen zum Klimaschutz als „zwingend erforderlich“ an. Zu Jahresbeginn hatte das begrenzte Förderpaket der KfW für erhebliche Irritationen gesorgt. Sorgen bereitet auch der anhaltende Ukrainekrieg, der für Lieferengpässe und steigende Baupreise sorgt. Außerdem erhöhen geflüchtete Ukrainer den Druck auf den Wohnungsmarkt.