Der Nürnberger Versicherer Universa steigert vorläufigen Zahlen zufolge seine gebuchten Bruttobeitragseinnahmen um 3,4 Prozent auf 880 Millionen Euro. Dagegen hatte laut des Unternehmens die gesamte Branche einen Rückgang von 0,7 Prozent wegzustecken. „Wir sind in einem erneut sehr herausfordernden Jahr in allen drei Unternehmen gewachsen“, so Vorstandschef Michael Baulig. Die positive Entwicklung resultiere aus der unternehmerischen Besonderheit: „Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit sind wir unabhängig von Aktionärsinteressen und konzentrieren uns auf den Ausbau unserer Unternehmensqualität.“ Die Universa habe in den letzten beiden Jahren die besten Werte beim Neugeschäft und Geschäftsergebnis ihrer Unternehmensgeschichte verbucht.
Allerdings sinkt 2022 in einem kniffligen Zinsumfeld der Ertrag aus Kapitalanlagen. Unter dem Strich verbleibt ein Geschäftsergebnis nach Steuern von 139 Millionen Euro, rund 30 Millionen weniger als im Vorjahr. Davon fließen 124 Millionen Euro in die Rückstellung für Beitragsrückerstattung, die den versicherten Mitgliedern zugutekommt.
Im Innendienst waren zum Bilanzstichtag bei der Universa fast 800 Mitarbeiter beschäftigt, davon 728 in der Unternehmenszentrale in Nürnberg. Zudem befanden sich 60 Nachwuchskräfte in Ausbildung oder einem dualen Studium. Die Zahl der Außendienst- und Vertriebspartner betrug bundesweit knapp 6.350. Um als Arbeitgebermarke zu punkten, erhalten Beschäftigte das Deutschlandticket für weniger als 15 Euro im Monat. Azubis und duale Studenten bezahlen über die Universa weniger als zehn Euro.
Überdurchschnittlich schnitten die Sparten Krankenversicherung und Lebensversicherung ab. Die vor 180 Jahren gegründete und damit älteste private Krankenversicherung Deutschlands realisierte bei den Bruttobeitragseinnahmen ein Plus von 3,5 Prozent auf 706 Millionen Euro. Auch die Universa Lebensversicherung legte um 3,5 Prozent auf 146 Millionen Euro zu.
Der Jahresstart im Neugeschäft verlief bei der Universa in den ersten beiden Monaten vielversprechend. „Wir liegen etwa 20 Prozent über dem sehr guten Vorjahreswert“, hob Baulig hervor. Vor allem in der Kranken- und Lebensversicherung zog das Geschäft weiter an. Gesundheitsschutz, Arbeitskraftabsicherung und Altersvorsorge stehen nach wie vor hoch im Kurs.