Zum Inhalt springen

Leoni-Aktionäre gehen bei Sanierung leer aus

Kleinaktionäre ärgern sich über Leoni-Eigner Pierer

Ein neuer Sanierungsplan für den schwer angeschlagenen Nürnberger Automobilzulieferer Leoni hat es in sich. Der letzte Rettungsanker, der Verkauf der Kabelsparte, war kurzfristig gescheitert. Vorstandschef Aldo Kamper wechselt zum Monatsende zu Osram. Nun sieht laut Unternehmensmitteilung die „einzige verbleibende Sanierungslösung“ vor, dass der österreichische Großaktionär Stefan Pierer Alleineigentümer wird. Bei diesem Sanierungsplan gehen die Leoni-Aktionäre leer aus. Der Aktionenkurs spricht eine deutliche Sprache.

Die Börsenreaktion auf den neuen Leoni-Sanierungsplan. Screenshot: Thomas Tjiang

Für die geplante Entschuldung soll das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes zum Zuge kommen. Damit wäre eine Zweidrittelmehrheit auf der Hauptversammlung für die vorgesehenen Kapitalmaßnahmen nicht nötig. Dafür müssten als Bürgen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern und der Bund zustimmen. Laut Handelsblatt gebe es allerdings Widerstand. Die öffentlichen Hände stützten Leoni in der Coronapandemie mit einer Bürgschaft von 300 Millionen Euro.

Für die beabsichtigte Rettung würde das Grundkapitals der Leoni AG auf 0 Euro herabgesetzt. Für die anschließende Kapitalerhöhung wäre dann nur eine Pierer-Gesellschaft zugelassen, die so zur Alleingesellschafterin wird. Damit endete dann die Börsennotierung.

handelsblatt.com (Paid), E-Paper Nürnberger Nachrichten (Paid), nue-news.de: Sanierer Hans-Joachim Ziems zurück bei Leoni

Schlagwörter: