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Universa im 180. Jahr noch immer erfolgreich

Nürnberger Versicherer Universa nimmt in Firmenlandschaft Sonderstellung ein

Der Nürnberger Versicherer Universa nimmt in der lokalen Firmenlandschaft eine Sonderstellung ein. Immerhin ging die Sparte Krankenversicherung bereits im Jahr 1843 an den Start und ist damit die älteste private Krankenversicherung Deutschlands. Außerdem firmiert sie nicht als AG oder GmbH, sondern als Krankenversicherung a.G. – also als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG). Das ist in der Branche eher die Ausnahme als die Regel. Diese Rechtsform ähnelt einer Genossenschaft, in der Regel sind Kunden zugleich auch Mitglieder des Versicherungsvereins.

Die Universa Krankenversicherung sorgte vorläufigen Zahlen zufolge 2023 – dem 180. Geschäftsjahr – wesentlich für eine Geschäftsentwicklung über dem Marktdurchschnitt. Insgesamt erhöhten sich die gebuchten Bruttobeiträge der drei Sparten Kranken, Leben und Allgemeine um 2,9 Prozent auf 905 Millionen Euro. Laut Mitteilung lag der Vergleichswert des deutschen Gesamtmarktes bei 0,6 Prozent. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen stieg von knapp 196 Millionen Euro auf 215 Millionen Euro. Die gesamten Leistungen aus dem Bruttoaufwand für Versicherungsfälle und der Zuführung zu versicherungstechnischen Rückstellungen betrugen 1,07 Milliarden Euro (Vorjahr: 966).

Unter dem Strich sinkt das Geschäftsergebnis nach Steuern marginal auf gut 139 Millionen Euro. Für den Vorstandsvorsitzenden Michael Baulig ist es angesichts schwieriger Rahmenbedingungen eine positive Entwicklung. „Das konnte nur durch die hohe Qualität und Leistungsbereitschaft der Personalgemeinschaft im Innen- und Außendienst erreicht werden.“ Von dem Geschäftsergebnis profitieren, aufgrund der Rechtsform als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, vor allem die Kunden. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung stieg auf 123,2 Millionen Euro und kommt den versicherten Mitgliedern zugute. Die Kapitalanlagen wuchsen um 4,7 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro.

Blick in die 3 Sparten

Die Beitragseinnahmen im Flaggschiff Krankenversicherung legten um 3,4 Prozent (Markt: 2,3) auf 730 Millionen Euro zu. Rund 44 Prozent davon werden durchschnittlich zur Bildung von Alterungsrückstellungen verwendet. „Das ist ein Spitzenwert in der Branche und wichtig für eine langfristige Beitragsstabilität, die natürlich für Neukunden wie Bestandskunden ein großes Anliegen ist“, erklärte Baulig. In der Lebensversicherung sorgten erneut die fondsgebundene Rentenversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung für ein Beitragsplus von 0,3 Prozent auf 146 Millionen Euro. Der Markt habe hier einen Rückgang von 5,2 Prozent hinnehmen müssen. Zum Jahresbeginn hat die Unisersa ihr erstes komplett nachhaltiges Versicherungsprodukt auf den Markt gebracht. „Mit der neuen Fondspolice sprechen wir gezielt Verbraucher an, die bei der Altersvorsorge durchgängig nachhaltig investieren wollen“, sagte Baulig.

Die Schaden- und Unfallversicherung in der Sparte Universa Allgemeine verbuchte bei den Beitragseinnahmen einen Zuwachs von 3,2 Prozent auf fast 29 Millionen Euro. Im Neugeschäft war vor allem die Kfz-Versicherung nachgefragt. Mit einem Beitragsanteil von mehr als einem Drittel bleibt die Unfallversicherung in dieser Sparte der bedeutsamste Versicherungszweig.

Baulig nennt vier Gründe für die positive Entwicklung in den letzten Jahren: erstens die Fokussierung auf das Privatkundengeschäft in Deutschland mit Schwerpunkt Personenversicherung. Dann die kontinuierliche Stärkung der Unternehmenssubstanz und Marke Universa, die für Qualität und Zuverlässigkeit steht. Drittens die Unabhängigkeit eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit und viertens qualifizierte und persönliche Ansprechpartner in der Beratung und Betreuung von Kunden. In Zukunft will die Universa weiter aus eigener Kraft wachsen. „Dazu verbessern wir systematisch und kontinuierlich unsere Strategien, Prozesse und Strukturen“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende. Er meint damit den Ausbau des Kundenportals, neue Bestandsführungssysteme sowie Digitalisierung im Gesundheitswesen als drei Schlüsselprojekte. „Zudem werden wir weiter erheblich in den Ausbau unserer Resilienz gegen Cyberrisiken investieren.“

Im Innendienst waren zum Bilanzstichtag bei der Universa 830 Mitarbeiter beschäftigt, davon 762 in der Nürnberger Unternehmenszentrale. Im Vorjahr waren es am Stammsitz 728, insgesamt knapp 800. Zudem waren 61 Nachwuchskräfte in Ausbildung oder einem dualen Studium beschäftigt, einer mehr als 2023.

nue-news.de: Universa wächst 2022 unbeirrt weiter