Jahrelang praktizierte die Nürnberger Umweltbank eine Zinspolitik für Gutmenschen. Für Einlagen von Verbrauchern gab es einen mickrigen Zins, um so das ökologische Geschäft der Direktbank zu finanzieren. Das passt mittlerweile mit der ehrgeizigen Wachstumsstrategie nicht mehr zusammen. So lockt das grüne Geldhaus aktuell Sparer mit Tagesgeldzinsen von 2,77 Prozent bis 100.000 Euro. Für Festgeld gibt es für ein Jahr 2,75 Prozent. Die neue Politik zeigt zur Jahresmitte erste Erfolge. Im ersten Halbjahr 2024 legte Unternehmensangaben zufolge die Kundenzahl um rund 10 Prozent auf 145.000 zu. Unter anderem dank des Tagesgelds wuchs das Einlagevolumen in den ersten sechs Monaten um fast 600 Millionen Euro. Vorstandssprecher Dietmar von Blücher sieht die Baustelle Umweltbank auf Kurs: „Die Transformation treiben wir weiterhin mit sehr hoher Geschwindigkeit und hoher Konsequenz voran, um die UmweltBank optimal zu positionieren.“
Für risikobewusste Anleger gibt es zudem einen ersten UmweltBank-ETF. Basis ist der eigens für das Geldhaus konzipierter Index ‘Solactive UmweltBank Global Investable Universe SDG PAB‘. Als „dunkelgrünes Investment“ sind anders als nach EU-Lesart auch Atomenergie und Erdgas ausgeschlossen. Allerdings gibt es nach wie vor kein Brokerage für ein breiteres Wertpapierspektrum, es ist bis auf weiteres verschoben. bis auf Weiteres zu verschieben. Auch das „grüne Girokonto“ war schon mal für 2020 angekündigt. Nun sehen die Pläne das nächste Jahr als Einführungstermin vor.
Für das Gesamtjahr könnten großvolumige Anfragen dafür sorgen, das Ziel von 250 Millionen Euro Neukreditvolumen zu erreichen. Allerdings liegen nach aktueller Prognose die Gesamterträge deutlich unter dem Verwaltungsaufwand. Das führt zu einem erwarteten Verlust von etwa 5 bis 10 Millionen Euro als Ergebnis vor Steuern und Rücklagen. Mit einem Teil der Vorsorgereserven lässt sich allerdings ein positives Jahresergebnis schaffen.
ecoreporter.de/etf-test-umweltbank, nue-news.de: Umweltbank sagt für 2024 Vorsteuervorlust voraus