Die Nürnberger Umweltbank sagt für das Geschäftsjahr 2024 einen Verlust beim Ergebnis vor Steuern und aufgelösten Rücklagen von bis zu 20 Millionen Euro voraus. Das grüne Geldhaus spricht von einem „Tiefpunkt, aber auch den Wendepunkt beim Ergebnis“ hin zu einer positiven Geschäftsentwicklung. Im laufenden Jahr stehen weitere Investitionen in die Technik an, nachdem 2023 das IT-Kernbanksystem gewechselt wurde. Außerdem verpasst sich die Bank eine neue Aufbauorganisation und investiert kräftig in neue Kunden. Die zuletzt leicht auf knapp unter 132.000 gesunkene Kundenzahl soll etwa in den nächsten vier Jahren auf gut 500.000 Kunden springen. Das alles treibt den Verwaltungsaufwand von 2023 – vorläufig – 57,8 Millionen Euro auch ohne den 10. Mio.-Euro-Brocken für das neue Kernbankensystem nach oben. Voraussichtlich steigt der Aufwand 2024 auf rund 70 Millionen Euro.
Der neue Vorstandssprecher Dietmar von Blücher sagt bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen für 2023: „In den kommenden Jahren wollen wir unsere Marktanteile deutlich ausbauen.“ Allerdings hat es bei der Einführung der neuen Banking-Plattform deutlich geruckelt. Kunden beklagten sich über nicht zu erreichende Mitarbeiter der Direktbank. Auch die Aufseherbehörde BaFin war unzufrieden und bestellte im Februar einen Sonderbeauftragten der Beratung PwC. Er soll überwachen, dass das Institut einer ordnungsgemäße Geschäftsorganisation sicherstellt. Bereits 2022 monierte die BaFin nach einer Sonderprüfung Prozessmängel bei Kreditgeschäft und Interner Revision.
Transformationsjahr 2023 in vorläufigen Zahlen
Das „erste Transformationsjahr“ 2023 zeigt Rückgänge bei der Bilanzsumme (5,7 Mrd. Euro), Kundeneinlagen (2,9 Mrd. Euro), Neukreditvolumen (460 Mio. Euro) oder auch Kundeneinlagen 2,9 Mrd. Euro). Auch die Ertragssituation war deutlich schwächer als im Vorjahr. 2022 sorgte ein Beteiligungsverkauf für einen Sondereinnahme von 20 Millionen Euro. Zins- und Finanzergebnis waren rückläufig, auch die Provisionsergebnis schrumpfte. Die Zahl der Mitarbeiter steigt um über 20 auf 354. Unterm Strich bleibt auch wegen höher Personal- und Verwaltungskosten nur noch ein Ergebnis vor Steuern von 1,1 Millionen Euro.
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