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Über die Hälfte der 2015 Geflüchteten erwerbstätig

IAB: Teilzeitquote so hoch wie noch niesich um Gleichstellung Geflüchteten waren sechs Jahre später erwerbstätig

Von den 2015 nach Deutschland Geflüchteten waren sechs Jahre später 54 Prozent erwerbstätig. Das zeigt eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Zusätzlich steigt auch das Bildungsniveau. Ein Drittel der erwachsenen Geflüchteten haben mittlerweile Schulen und Hochschulen besucht oder Ausbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen absolviert. Von den erwerbstätigen Geflüchteten üben 70 Prozent eine qualifizierte Tätigkeit, für die ein Berufs- oder Studienabschluss notwendig ist, aus. Allerdings arbeiten rund vier von zehn Menschen mit Fluchthintergrund unterhalb ihres Tätigkeitsniveaus im Vergleich zu ihrer früheren Tätigkeit. Nur 12 Prozent haben einen Job oberhalb ihrer Arbeit vor dem Zuzug nach Deutschland.

Das mittlere Bruttomonatsentgelt der vollzeiterwerbstätigen Geflüchteten steigt von 1.660 Euro in den ersten beiden Jahren nach Ankunft auf 2.037 Euro im sechsten Jahr. „Geflüchtete haben zum einen die Wochenarbeitszeit erhöht und zum anderen können sie einen höheren Stundenverdienst erzielen“, erklärt Herbert Brücker, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“. „Allerdings verdienen Geflüchtete nach wie vor deutlich weniger pro Stunde als der Durchschnitt der Beschäftigten.“ Sechs Jahre nach Ankunft liegen Lohn oder Gehalt erst bei 60 Prozent der mittleren Monatseinkommen von Vollzeiterwerbstätigen in Deutschland. Dabei spielt das geringe Durchschnittsalter der Geflüchteten eine Rolle.

Ein erhebliches Gefälle diagnostiziert das IAB auch mit Blick auf die Geschlechter. Männliche Geflüchteten sind nach sechs Jahren zu mehr als zwei Dritteln erwerbstätig. Bei den Frauen gehen nur 23 Prozent einer Arbeit nach. Hier spielen die Betreuung von Kindern, aber auch Bildung und Berufserfahrung im Herkunftsland eine Rolle. Hinzu kommt etwa auch noch die Teilnahme an Sprach- und Arbeitsmarktprogrammen in Deutschland.

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