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Suse plant Börsengang bis Jahresmitte

Linux-Spezialist Suse startet Börsenkarriere

Spekuliert vom Suse-Börsengang wurde immer wieder, jetzt ist es offiziell: Der Nürnberger Linux-Spezialist Suse geht bis Jahresmitte an die Frankfurter Börse. Wie die FAZ schreibt, will Suse so einerseits mit neuen Aktien 420 Millionen Euro erlösen. Andererseits mache der schwedische Großinvestor EQT Kasse und gibt einen Teil seiner Anteile ab. EQT stieg für etwa 2,5 Milliarden Euro bei der Suse ein. Der Börsengang hängt vom Umfeld im zweiten Quartal ab.

Vier Studenten haben 1992 die Suse praktisch im Keller gegründet. Sie wollten den Standort Nürnberg zum „Linux Valley“ machen und bei den Open-Source-Lösungen einen weltweiten Standard setzen. Es folgte eine wechselvolle Geschichte. 2001 steht die IT-Schmiede kurz vor der Insolvenz, 2003 steigt der US-IT-Netzwerkspezialist Novell ein. Den wiederum verleibte sich die US-Gruppe Attachmate ein, dann werden die von der britischen Micro Focus übernommen. 2018 sieht EQT seine Stunde gekommen.

Suse gilt als das erste Unternehmen, das das OpenSource-Betriebssystem Linux für große Unternehmen nutzbar machte. Nach der Übernahme der US-amerikanischen Rancher Labs bedienen die Nürnberger heute zwei Märkte. Zum einen bündelt die „Suse Linux Enterprise“- Produktfamilie das Kernangebot an Linux-Betriebssystemen für Unternehmen. Zum anderen offeriert die neue Produktfamilie „Suse Rancher“ Cloudlösungen für Unternehmen.

Suse-Chefin Melissa Di Donato sieht nun ein neues Kapitel in der Firmen-Geschichte aufgeschlagen: „Der geplante Börsengang gibt uns die strategische und finanzielle Flexibilität, mit der wir unsere langfristige Unabhängigkeit sichern können.“ Auch Investor EQT gerät ins Schwärmen: „Wir sind mehr denn je vom langfristigen Potenzial des Unternehmens überzeugt“, sagt EQT-Partner Johannes Reichel. „EQT wird Suse auch zukünftig als größter Aktionär zur Seite stehen.“

Im Geschäftsjahr 2020 (31. Oktober) erzielte Suse einen Umsatz von 503 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Darin ist erstmals auch das Geschäft von Rancher enthalten.

faz.net, nue-news: Milliardenbörsengang in Sicht

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