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IAB: Befristete Beschäftigung unter Druck

Ein Fünftel der Kurzarbeitergeld-Bezieher gab an, mehr Stunden gearbeitet zu haben

Auch bei der befristeten Beschäftigung zeigen sich die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. 2020 nahm die Bedeutung der befristeten Beschäftigung insgesamt weiter ab. Dem Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge wurden zudem auch weniger befristet Beschäftigte übernommen.

Allerdings ist für diese Entwicklung nicht allein die Pandemie Schuld. Vielmehr zeigt sich, dass eine schwächelnde Konjunktur maßgeblich diese Personalpolitik in den Betrieben beeinflusst. Sowohl die Zahl als auch der Anteil der befristeten Beschäftigung sank das zweite Jahr in Folge. 2018 waren noch etwa 3,2 Millionen beziehungsweise 8,3 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse befristet. Mitte 2020 fanden sich nur noch 2,4 Millionen oder 6,3 Prozent. Bedingt ist das hauptsächlich durch die sinkende Zahl der Neueinstellungen: Sowohl unbefristete als auch befristete Verträge werden weniger häufig neu geschlossen.

IAB-Forscher Christian Hohendanner erklärt: „Befristungen erweisen sich für die Beschäftigten vor allem in Krisenzeiten als Problem, weil sie dann deutlich seltener als Brücke in unbefristete Beschäftigung dient.“ Bei einem erneuten konjunkturellen Aufschwung sei aber zu erwarten, dass Befristungen wieder an Bedeutung gewinnen und in der Folge auch die Übernahmen in unbefristete Beschäftigung erneut zulegen werden.

br.de