Laut Datev-Corona-Barometer sehen die Steuerberater seit dem zweiten Lockdown im Dezember einen deutlichen Zuwachs bei der Insolvenzgefahr der Mittelständler. Ohne Hilfen steigt ihr Anteil von 16 auf 27 Prozent. Dagegen liegt die Gefährdungslage bei Unternehmen mit staatlicher Unterstützungsleistungen aus Sicht der Steuerkanzleien bei vier Prozent. Er erhöht sich seit dem letzten Sommer nur leicht.
„Diese Zunahme von 11 Prozentpunkten bei den insolvenzgefährdeten Unternehmen macht mehr als deutlich, dass mit zunehmender Dauer des Lockdowns der Spielraum für viele immer enger wird“, so Datev-Vorstandschef Robert Mayr.
Die Steuerberater beklagen die Geschwindigkeit bei der Bearbeitung und Auszahlung der Hilfeleistungen. Laut Corona-Barometer sind bereits im Antragsverfahren Defizite verankert. Die Kanzleien stellen verringerte Qualität und fachliches Niveau der bereitgestellten Informationen zu den Überbrückungshilfen fest. So kritisieren mittlerweile 50 Prozent der Kanzleien, dass die Voraussetzungen zur Ermittlung und Beantragung der Überbrückungshilfen nicht eindeutig definiert sind. Beim letzten Corona-Barometer monierten dies lediglich 19 Prozent. Auch die Servicequalität der Corona-Hotline der öffentlichen Stellen steht in der Kritik. Der Anteil der Kanzleien mit problemloser Antragsbearbeitung sinkt von 29 auf nun 13 Prozent.
Das Corona-Barometer beleuchtet auch die Kritik der Kanzleien an den staatlichen Hilfen. Erschreckend ist das Urteil der Steuerberater über die falschen Kriterien der Corona-Unterstützung.