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Sparda sieht Neuausrichtung auf Kurs

Sparda-Bank Nürnberg hat ein demographisches Problem

Das abgelaufene Jahr war gesamtwirtschaftlich erneut eine Enttäuschung. Auch die regionale Sparda-Bank Nürnberg registrierte die Unsicherheit durch Kriege sowie Rivalität zwischen den USA und China. Hinzu kommen Auswirkungen und Anforderungen durch den Klimawandel. „Stabile Verhältnisse sehen anders aus“, sagt Vorstandschef Stefan Schindler zur Vorlage vorläufiger Bilanzzahlen. Gleichwohl sieht er die strategische Neuausrichtung auf Kurs. Das betrifft nicht nur das operative Geschäft, Produktpolitik und IT-Modernisierung. Die Genossenschaftsbank einst nur für Eisenbahnangestellte hat noch ein demographisches Problem. Die banktypischen Mitglieder sterben der Sparda weg, im letzten Jahr war es ein weiteres Prozent auf knapp 193.000 Mitglieder.

Die Sparda-Bank hofft, mit ihren 4 im letzten Jahr eingeführten Girokontomodelle die Wende einzuläuten. Die kostenlose Variante, einst ein Markenkern des Geldinstituts, gibt es nur noch in der reinen Online-Version und für Jugendliche bis 17 Jahre. In Summe entschieden sich in den letzten 8 Monaten immerhin fast 6.000 Neukunden für eines der Girokonten. Auffällig ist dabei, dass der Preis nur bei weniger als der Hälfte die Auswahl bestimmt. Vertriebsvorstand Jakob Hauptmann hatte eigentlich mit mehr reinen Online-Kunden gerechnet. Persönliche Beratung in einer der 13 Filialen zwischen Würzburg und Bamberg scheint immer noch nicht aus der Mode zu sein.

Ein Flaggschiff der Genossenschaftsbank sind Immobilienfinanzierungen. Sie profitierten von den leicht sinkenden Zinsen besonders in der zweiten Jahreshälfte. Beim Traum vom Eigenheim müssen die Menschen allerdings Abstriche machen. „Die Nachfrage ist ungebrochen da“, konstatiert Hauptmann, „trotzdem müssen sich Doppelverdiener strecken.“ Immerhin erreicht der Quadratmeterbreis im Wohnungsneubau in Nürnberg je nach Lage und Ausstattung schon mal 6.800 Euro oder mehr.

Immobilienfinanzierungen springen wieder an

2024 sprangen Neuzusagen für Immobilienfinanzierungen um 14,5 Prozent auf 460 Millionen Euro. Die Modernisierungskredite verbuchten einen satten Zuwachs um 165 Prozent auf 38 Millionen Euro. Der Gesamtkreditbestand wuchs damit auf 3,6 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen legten noch etwas kräftiger auf 4,8 Milliarden Euro zu. Der Zinsüberschuss wies mit einer Summe von 69,2 Millionen Euro einen erwarteten Rückgang auf. Dies begründet Schindler mit der Zinsnormalisierung nach dem Rekordanstieg 2023 sowie die Weitergabe der guten Zinsen an Kunden nach der Niedrigzinsphase zurückzuführen. Dem steht ein deutlicher Zuwachs im Provisionsüberschuss von 16,6 Prozent auf 18,9 Millionen Euro gegenüber. Der Jahresüberschuss verbucht ein leichtes Plus auf 2,6 Millionen Euro. Insgesamt 380 Menschen, darunter 50 Auszubildende und sechs dual Studierende, sind zum Jahresende bei dem Finanzinstitut beschäftigt. Das entspricht den Vorjahreszahlen.

nue-news.de: Sparda Bank hält 2023 Ergebnis konstant

Beitragsbild: Vorstandschef Stefan Schindler (Mi.) mit seinen beiden Kollegen Jakob Hauptmann (li.) und Thomas Lang. Lang verlässt nach 27 Jahren Ende Dezember die Sparda-Bank.

(aktualisiert 10.02.2025)