Trotz der Krise im Wohnungsbau und hoher Inflation zieht die Nürnberger Sparda-Bank für das vergangene Jahr ein positives Fazit. „Wir sind vor dem Hintergrund der anspruchsvollen Rahmenbedingungen mit den Ergebnissen des Jahres 2023 zufrieden.“ Das erklärte der Vorstandschef der Genossenschaftsbank, Stefan Schindler, bei der Vorlage seiner vorläufigen Bilanz. Demnach sorgten höhere Kundeneinlagen und mehr Kreditausreichungen für ein Plus bei der Bilanzsumme von 4 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro.
Gerade Festzinsangebote gefielen den 194.800 Sparda-Mitgliedern, die ihr Geld bei dem Institut um fast 10 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro aufstockten. Der Gesamtkreditbestand stieg im Jahr 2023 um 1,4 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Trotz vieler Stornierungen im privaten Wohnungsneubau punktete die Sparda im Wesentlichen in der Sparte genossenschaftlichen Wohnwirtschaft mit Neuzusagen von 402 Millionen Euro für fast 1.000 neue Wohneinheiten. Darüber hinaus investierten Wohngenossenschaften in die Sanierung ihrer Bestände. Neue Privatkredite legten um 24 Millionen Euro zu.
Durch verbesserten Zinsüberschuss und höhere Provisionsgeschäft etwa aus Fondabsatz und Bausparverträgen kamen über 20 Millionen Euro auf 91 Millionen Euro zusammen. Die Kosten für Personal und Verwaltung um etwas über 10 Millionen Euro auf 61 Millionen Euro. Trotzdem blieb unterm Strich laut Vize-Chef Thomas Lang nur ein unveränderter Jahresüberschuss von 2,5 Millionen Euro übrig. Die Bank wollte diese Entwicklung allerdings nicht genauer ausführen. Die Risikovorsorge von 0,2 Millionen Euro reichen für die Entwicklung nicht aus. Auch die mögliche Abschreibung auf die 16 Prozent-Beteiligung am Nachhaltigkeitsportal Lena – aktuell in Liquidation – kann anhand der Eckdaten das vorgestellte Ergebnis nicht nachvollziehbar machen.
Eine Baustelle bleibt die Personalseite. Der Standort im Südwestpark musste vorrübergehend geschlossen werden, weil Mitarbeiter fehlten. Hier sei aber Besserung in Sicht, betonte Vertriebsvorstand Jakob Hauptmann. Insgesamt steig die Zahl der Beschäftigten um exakt 1 auf 378 Mitarbeiter, darunter 47 Azubis und 4 Duale Studenten. Es gebe nach wie vor eine „angespannte Personalsituation“, sagte Hauptmann mit Blick auf den Fachkräftemangel. Für die 12 Standorte gibt es aktuell insgesamt 38 Stellenangebote plus noch offene Lehrstellen für dieses Jahr.
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