Der Fürther Spielwarenhersteller Simba Dickie verfehlt 2022 sein Wachstumsziel auf 795 Millionen Euro. Stattdessen fällt angesichts von Inflation, schwacher Kauflust und Energiekrise der Gesamtumsatz um rund 7 Prozent auf 702 Millionen Euro. „Angesichts sich schnell ändernden Rahmenbedingungen ist die langfristige Entwicklung extrem schwierig“, kommentiert der geschäftsführende Gesellschafter Florian Sieber. „Von einem Spielzeug kann ich nicht abbeißen.“ Zudem waren die Lager der Spielzeughändler noch vom Weihnachtsgeschäft 2021 voller als üblich und haben sich bis heute noch nicht auf ein normales Niveau eingependelt. Vor diesem Hintergrund habe das Familienunternehmen besser als erwartet abgeschnitten.
Die Zahl der Mitarbeiter weltweit sank bis Ende 2022 um rund 100 auf 2.900 Mitarbeiter. Das Minus entfiel fast vollständig auf die Beschäftigten in Deutschland. Von den nun hierzulande knapp 800 Mitarbeitern sind rund 500 in Fürth und Burghaslach beschäftigt.
Zur Firmengruppe gehören Marken, wie BIG Bobby Car, Smoby Toys, Simba Toys, Eichhorn, Heros, Noris-Spiele oder auch Schuco, Majorette und Dickie Toys. Das Sortiment mit mehr als 4.000 Artikel ist rund um den Globus zu bekommen. Allerdings entwickelte sich das Geschäft unterschiedlich. In manchen Ländern schnitt das Simba Dickie-Spielzeug besser als der Markt, in anderen Ländern schlechter als der Markt ab. Zu diesen zählen die Gewinner aus Pandemiezeiten, aus den Sparten Outdoor, Spiele sowie Malen nach Zahlen. Das Auslandsgeschäft war mit weiterhin 75 Prozent stabil.
Der Familienunternehmer will die Eigenproduktion seiner vielen Marken künftig verstärken. Dabei denkt er einerseits an die Majorette-Autos aus dem Werk in Thailand. Aber auch die europäischen Standorte sollen ausgebaut werden. Immerhin ist Europa mit drei Viertel des Geschäfts der Kernmarkt. „Wir wollen über neue Produkte wachsen, die auf unsere Produktionskapazität zugeschnitten ist.“
Für das laufende Jahr rechnet Sieber mit einem Umsatzzuwachs auf rund 732 Millionen Euro. Dafür sorgen einerseits Preisanhebungen, andererseits hofft er auf weitere Entspannung bei Energiekosten und Lebensmittelpreise sowie Impulse durch höhere Löhne. Für mehr Effizienz investiert er voraussichtlich bis zu 40 Millionen Euro in neue Maschinen und IT, um Rationalisierungspotenziale zu heben.
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