In Bayern leben etwa 320.000 Mütter allein mit ihren Kindern im Haushalt. 41 Prozent der alleinerziehenden Mütter verfügen über ein monatliches Nettoeinkommen von weniger als 1.500 Euro. Das teilt das Bayerische Landesamt für Statistik aus Fürth auf Basis der Mikrozensus-Daten mit. Insgesamt zählen die Statistiker in Bayern 1,9 Millionen Familien. In 1,3 Millionen Familien sind die Kinder noch minderjährig. Bei 80 Prozent der Familien leben Mütter und Väter in Ehen oder Lebensgemeinschaften. 20 Prozent machen Alleinerziehende aus.
Von den 214.000 erwerbstätigen alleinerziehenden Müttern arbeiten im vergangenen Jahr 56 Prozent in Teilzeit und 44 Prozent in Vollzeit. Zum Vergleich: knapp neun von zehn realisiert erwerbstätigen alleinerziehenden Vätern sind in Vollzeit tätig. Beim verfügbaren persönlichen Nettoeinkommen pro Monat kommen 17 Prozent der alleinerziehenden Mütter auf weniger als 1.000 Euro. Alleinerziehende Männer verfügen zu mehr als drei Viertel über ein Nettoeinkommen von mehr als 1.500 Euro im Monat.
Auch aus Sicht der Nürnberger Arbeitsmarktforscher des IAB gibt es eine Verdienstlücke zwischen Männern und Frauen. Abseits vom tatsächlichen Familienstand nahmen sie das Bewerbungsverhalten in den Fokus. Denn neueingestellte Frauen verdienen durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer. Vergleicht man Frauen und Männer im gleichen Beruf mit ähnlichen individuellen Merkmalen lag der Unterschied bei rund 15 Prozent.
„Der Frauen bewarben sich seltener bei Betrieben mit höheren Löhnen. Ihre Bewerbungsquote bei Hochlohnfirmen war um mehr als 25 Prozentpunkte niedriger als die der Männer. Bei den zehn Prozent der Betriebe mit den niedrigsten Löhnen bewarben sich im Mittel rund 55 Prozent Frauen und 45 Prozent Männer“, konstatiert das IAB.
Hierbei spielen auch längere Pendelstrecken für besser bezahlte Stellen sowie mehr Flexibilität hinsichtlich Arbeitszeit und beruflicher Mobilität eine wichtige Rolle. Auf diese besser dotierten Stellen bewarben sich im Mittel nur etwa 30 Prozent Frauen.
nue-news.de: Statistiker nehmen Gender Pay Gap unter die Lupe