Jetzt ist die Giftliste raus, welche Galeria-Standorte aus Management-Sicht keine Zukunft mehr haben. Zum Jahreswechsel hatte der einst große Warenhauskonzern noch 131 Karstadt- oder Kaufhof-Standorte. Nun schließen laut Plan von den noch 129 Häusern 52 Filialen. Für Mittelfranken ist das schnelle Aus für die 3 Galeria-Standorte Erlangen, Nürnberg Frankencenter sowie der Kaufhof in der Königsstraße. Für sie steht die Schließung bereits zum 30. Juni 2023 an. Der Bunker von Karstadt an der Lorenzkirche gehört zu den 77, die in Zukunft mit einem neuen Konzept punkten wollen. Ende März muss der Gläubigerausschuss noch sein Ja-Wort geben. Gibt er es nicht, ist das gesamte Aus des Traditionsunternehmens in Insolvenz besiegelt.
Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter von Galeria verbreitet Zuversicht. Er sieht die Weichen für eine sichere Zukunft mit einer höheren Flächenproduktivität gestellt: „Die verbleibenden Filialen haben eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive.“
Die angekündigte Schließung betrifft im Großraum rund 370 Beschäftigte. Die Stadt Nürnberg will die angekündigte Schließung der beiden Filialen nicht hinnehmen. Oberbürgermeister Marcus König kritisiert die Streichliste angesichts einer wachsenden Stadtbevölkerung. „Gemeinsam mit den Beschäftigten werden wir deshalb für den Verbleib aller Nürnberger Filialen und Arbeitsplätze kämpfen, wie wir es bereits im Jahr 2020 getan. Vor allem appelliere ich an die Verantwortung der Vermieter der beiden Filialen!“
Wirtschaftsreferent Michael Fraas verweist auf die höchste Einkaufszentralität von Nürnberg unter allen deutschen Großstädten. Die Kennziffer besagt, dass zusätzlich zu den Nürnbergern auch das Umland zum Einkaufen kommt. Die drei Galeria-Häuser sind dabei in Nürnberg seit Langem eine feste Größe und hätten weiterhin ihre Berechtigung. Das Universalkaufhaus in den besten Zentrumslagen wie in Nürnberg habe auch in Zeiten des Online-Handels eine Zukunft.
handelsblatt.com, faz.net, br.de, nue-news.de: Hängepartie bei Karstadt geht weiter