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Rödl: Weltmarktführerindex im Sinkflug

Rödl: Stimmung deutscher Weltmarktführer steigt

Laut Herbst-Umfrage 2022 befindet sich der Weltmarktführerindex Deutschland der Nürnberger Kanzlei Rödl & Partner im Sinkflug. Mit einem Indexwert von 44 rangiert die Stimmung in der Spanne zwischen „akzeptabel“ und „schlecht“. Damit beurteilen die deutschen Weltmarktführer die Lage deutlich schlechter als im vergangen Herbst und etwas schlechter als im Herbst 2019 vor Corona. In der ersten Lockdown-Phase im Frühjahr 2020 fiel die Selbstbeschreibung allerdings noch schlechter aus.

Zusammen mit der Schweizer Universität St.Gallen befragte Rödl & Partner die deutschen Weltmarktführer bis zum 6. November 2022. Der derzeit noch erträgliche Auftragseingang helfe angesichts der andauernden Lieferkettenprobleme wenig. Die Poly-Krise aus Krieg, Pandemie, Inflation, Beschaffungsproblemen und Fachkräftemangel dürfte – anders als von den Wirtschaftsweisen prognostiziert – zu einer „äußerst brisanten“ Rezession führen. Immerhin die Hälfte der Weltmarktführer kategorisiert das Geschäftsklima zwischen „schlecht“ und „schlechter geht es nicht“. Vor einem halben Jahr waren es 17 Prozent.

„Unsere Herbst-Umfrage unter den deutschen Weltmarktführern zeigt, dass ihre Stimmung schlecht ist. Sie fühlen sich abgehängt und nicht verstanden“, erläutert Christian Rödl, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Rödl & Partner. Das größte Wachstumspotenzial sehen die Weltmarktführer derzeit in den USA, während Chinas Attraktivität fällt und Europa praktisch marginalisiert ist. Rödl weiter: „Die relativ günstigere Energiebeschaffung mag dabei eine wesentliche Rolle gespielt haben. Das gilt insbesondere in einem Umfeld, in dem die deutsche Wirtschafts- und Finanzpolitik allenfalls mit „ausreichend“ bewertet wird.“  Eine Verlagerung der Zentrale ins Ausland ziehen nur 6 Prozent in Betracht.

Für den Index geben deutsche Weltmarktführer – ob börsennotiert oder nicht – anonym ihre Einschätzungen ab. Sie müssen zahlreiche Kriterien erfüllen. Neben einem Stammsitz in Deutschland müssen die Unternehmen auf mindestens 3 von 6 Kontinenten tätig sein. Gefragt ist zusätzlich ein Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen Euro sowie ein Exportanteil bzw. Auslandsumsatz von mindestens 50 Prozent. Außerdem haben die Unternehmen weltweit die Marktposition 1 oder 2 im relevanten Marktsegment inne. Ziel des Weltmarktführerindex Deutschland ist es, den Puls der Weltmarktführer zu messen und dadurch frühzeitig auftretende Chancen und Gefahren für den laut Rödl „Motor der deutschen Wirtschaft“ zu erkennen.

nue-news.de: Rödl sieht Chinas Corona-Politik als Risiko für Weltwirtschaft

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