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Risikovorsage belastet TeamBank-Ergebnis

TeamBank Risikovorsorge drückt Ergebnis vor Steuern um fast drei Viertel

Angesichts der anhaltend schlappen Konjunktur können Kredite schneller zu einem Risiko werden. Das bekommen nicht nur Unternehmen zu spüren. Auch mancher Verbraucher mit einem Ratenkredit leidet an gestiegenen Lebenshaltungskosten und höhere Kreditzinsen für laufende Verträge. Dieses Umfeld schlägt sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr des Nürnberger Ratenkreditanbieters TeamBank nieder. Sie hat ihre Risikovorsorge um mehr als die Hälfte auf 205 Millionen Euro erhöht. Denn der unbeschwerte Konsum auf Pump der Privatleute ist passé. Die DZ-Bank-Tochter registriert gestiegene Risiken bei der Rückzahlung von Krediten. Das drückt das Ergebnis vor Steuern um fast drei Viertel auf 23 Millionen Euro runter (2023: 81 Millionen Euro).

Das operative Geschäft entwickelte sich solide. Die Zahl der Kunden legte 2024 auf 1,1 Millionen zu. (+3,1%). Allerdings hielten sich Konsumenten bei der Kredithöhe zurück. Der Ratenkreditbestand lag mit 9,5 Milliarden Euro nur leicht über dem Niveau des Vorjahres. Den vorläufigen Zahlen zufolge stieg der Rohertrag auf 497 Millionen Euro. Ein leicht reduzierter Verwaltungsaufwand, unter anderem sank die Zahl der Mitarbeiter um 40 auf 1.031 Köpfe, kann den Risikoaufwand aber nicht ausgleichen.  

Der seit letztem Jahr amtierende Vorstandschef Christian Polenz bewertet das Jahr trotzdem positiv: Mit Expertise im Risikomanagement, konsequenter Kostendisziplin und dem Engagement der Mitarbeiter habe man das vergangene Geschäftsjahr auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen solide abschließen können. Allerdings hängt die Messlatte hoch. DZ-Bank-Chef Cornelius Riese hatte letztes Jahr für 2026 wieder ein dreistelliges Ergebnis in Aussicht gestellt. Der Börsen-Zeitung bestätigte Polenz den Plan: ,,Ob das in diesem Umfeld 2026 oder vielleicht ein Jahr später gelingt, lässt sich im Moment noch nicht abschließen sagen.“

Als Teil der genossenschaftlichen Finanz-Gruppe kooperiert die TeamBank mit 94 Prozent aller deutschen Genossenschaftsbanken. In Österreich arbeitet das Nürnberger Finanzinstitut mit 54 Prozent der Raiffeisenbanken sowie mit allen Volksbanken zusammen. Außerdem gehören rund 3.000 genossenschaftliche Firmenkunden und Multichannel-Anbieter zum Kundenkreis.

Die größte Veränderung in diesem Jahr ist der Abschied vom klassischen Ratenkredit. Ab Jahresmitte erhält jeder neue Kunde stattdessen einen individuellen Verfügungsrahmen. Der sei entsprechend der aktuellen wirtschaftlichen Situation eines Verbrauchers verantwortungs- und risikobewusst ausgestaltet.

handelsblatt.com/gewinn-der-teambank-bricht-ein, nue-news.de: Umfeld schwächt Ergebnis 2023 der Teambank