Zum Inhalt springen

Playmobil: Schlacht gegen Mitarbeiter

Playmobil: Schlacht gegen Mitarbeiter

Der Zirndorfer Spielzeughersteller Playmobil bläst zur Schlacht gegen die Mitarbeiter. Laut Manager Magazin will der Mutterkonzern bis 2025 weltweit 694 Stellen streichen. Das entspreche einem Anteil von 17 Prozent der rund 4.100 Beschäftigten. In Deutschland fallen demnach 369 stellen davon beziehungsweise 16 Prozent der Mannschaft weg. Der personelle Kahlschlag scheine ein Ergebnis Damals der zu Rate gezogenen Unternehmensberatung McKinsey zu sein, um das Flaggschiff Playmobil wieder in die Spur zu bringen.

Bereits letzte Woche berichteten die Nürnberger Nachrichten, dass die Abteilung Formenbau mit 74 Beschäftigten schließen werde. Im Frühjahr lagerte Playmobil die Dekoabteilung mit 49 Mitarbeitern aus. Generell gilt die Mitarbeiterkultur im Spielzeugkonzern als Negativ-Beispiel. Streitereien vor Gericht gehören genauso dazu, wie eine intransparente Informationspolitik.

Offen ist nach dem überraschenden Weggang von CEO Steffen Höpfner im Sommer der Spitzenposten im Playmobil-Management. Vertretungsweise lenkt der frühere Finanzvorstand René Feser das Unternehmen als COO auch operativ.

Nach dem Tod von Firmenpatriarch Horst Brandstätter im Jahr 2015 gingen zuletzt die zweistelligen Renditen flöten. Umsatz und Ertrag mit Spielfiguren und den Plastikpflanzkübeln Lechuza befinden sich im Rückwärtsgang. Das operative Ergebnis hat sich zuletzt auf 50 Millionen Euro fast halbiert. Brandstätter wollte mit Lechuza ein zweites starkes Geschäftsfeld aufbauen.

Pralle Kasse

Immerhin dürfte die Familienkasse gut gefüllt sein. Das Manager Magazin taxierte im letzten Jahr die Familie Brandstätter mit Brandstätters ehemaliger Sekretärin Marianne Albert auf Platz 139 im Ranking der reichsten Deutschen. Demnach belaufe sich das Vermögen auf 1,6 Milliarden Euro.

Im letzten Jahr beteiligte sich die Horst Brandstätter Group etwa mit 25 Prozent am Münchner Start Up Kekz. Ziel dieses und künftiger Investments sei es, neue Tätigkeitsfelder mit innovativen Geschäftsideen zu erschließen. Kekz bietet ein kabelloses Kinderkopfhörersystem. Kinder zwischen drei und sechs Jahren können ohne Download, ohne Bildschirm und ohne externe Audioquelle Hörspielen, Musik und Hörbüchern
lauschen ermöglichen.

manager-magazin.de/horst-brandstaetter-gruppe-plant-massenentlassungen (Abo), E-Paper Nürnberger Nachrichten (Abo), br.de/playmobil-konzern-streicht-hunderte-stellen, nue-news.de: Playmobil halbiert nahezu Vorsteuergewinn  

Schlagwörter: