Der gebeutelte Spielzeughersteller aus Zirndorfer, die Horst Brandstätter Group mit ihrem Flaggschiff Playmobil, läuft sich zum 50. Geburtstag der Traditionsmarke warm. Zur anstehenden EM in Deutschland kommt erstmals eine Nationalmannschaft auf den Markt. Dafür kooperieren die Zirndorfer mit dem Deutschen Fußballbund als Lizenzgeber und der Supermarktkette Edeka. Die Aktion ist Teil der ausgerufenen Strategie „Aufbruch in die Zukunft“. Sie soll nach empfindlichen Umsatzrückgängen nun für einen Volltreffer im Geschäft sorgen.
Nebenbei läuft ein kräftiges Sparprogramm. Die Horst Brandstätter Group begründet das mit schwacher Konjunktur, hartnäckiger Inflation, steigenden Lohn-, Transport- und Energiekosten, aber auch an der Konsumflaute und Kaufzurückhaltung. Dafür holte sich das Unternehmen die Beratung McKinsey ins Haus. Ein Ergebnis war ein Stellenabbau von weltweit 700 Jobs, der laut Angaben größtenteils bereits vollzogen ist.
Außerdem findet nun der Produktentstehungs- und Produktentwicklungsprozess in der neuen Firma „Playmobil International GmbH“ am Standort Zirndorf statt. neu aufgestellt wurde. Weitere Bausteine sind Produkte etwa aus pflanzenbasierten Materialien, neue Kooperationen oder eine breitete Zielgruppe mit Kleinkindern oder Kidults, also spielende Erwachsene.
Zum Start ins neue Geschäftsjahr (01. April bis 31. März) zeigt sich die Horst Brandstätter Group optimistisch. Nach zwei schwierigen Jahren verzeichne Playmobil einen positiven Forecast für die kommenden Monate. Ein Turnaround wäre dringend geboten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 sank der Umsatz um rund 14 Prozent auf gut 490 Millionen Euro. Im Jahr zuvor brach der Umsatz auf 571 Millionen Euro ein. Im Coronajahr 2020/2021 erreichte das einen Spitzenwert von 721 Millionen Euro.
handelsblatt.com, nue-news.de: Spezialkommando Turnaround bei Playmobil
Beitragsbild: Playmobil zur Sommermärchen-WM 2006