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Airport Nürnberg überfliegt 2024 Corona-Einbruch

3,9 Millionen Fluggäste nutzen den Albrecht Dürer Airport

Das nach Corona alles wieder so wird wie zuvor, hat sich als Irrtum entpuppt. Das Home-Office als kurzfristige Notlösung hat sich als Dauerbrenner etabliert – Videoconferencing inklusive. Das spürt der Flughafen Nürnberg bis heute. Denn das Businesssegment ist noch weit entfernt von den Zahlen aus der Vor-Coronazeit. Zum einen achten Unternehmen deutlicher auf die Reisebudgets. Zum anderen ist etwa der Flugzubringer von Nürnberg nach München gestrichen und durch einen Busshuttle ersetzt. Dafür ist die Reiselust der Verbraucher ungebrochen und augenscheinlich krisenresistent. So wächst im abgelaufenen Geschäftsjahr die Passagiermenge im Vergleich zu 2022 um 20 Prozent und liegt damit nur noch knapp unter dem Jahresergebnis von 2019. In Summe nutzen 3,9 Millionen Fluggäste aus der Metropolregion Nürnberg den Albrecht Dürer Airport für ihre Reisen in den Urlaub, in die Heimat oder zu Geschäftsterminen.

„Damit sind wir wieder in voller Stärke für die Menschen und die Wirtschaft in der Region da“, freut sich Geschäftsführer Michael Hupe. Entsprechend springen auf Konzernebene die Umsatzerlöse von rund 81 Millionen auf gut 100 Millionen Euro. Sie liegen damit nur noch leicht unter den 103 Millionen Euro aus dem Jahr 2019. Die Zunahme beruht auf dem stark gestiegenen Flugverkehr, insbesondere aber vom Non-Aviation-Bereich mit den flughafeneigenen Shops und dem Parkgeschäft. Unterm Strich verringert sich das negative Ergebnis nach Steuern auf 2,9 Millionen Euro nach fast 13 Millionen Euro Minus in 2022.  Dieses verbesserte Ergebnis resultiert unter anderem auch aus Einmaleffekten wie Erträgen aus der Energiepreisbremse, Auflösung diverser Rückstellungen oder dem Verkauf älterer Fahrzeuge deutlich über Buchwert. Die Zahl der Mitarbeiter 1.079, ein Plus von 76. Die Kosten, so Hupe, steigen allerdings aufgrund der Tarifabschlüsse deutlich überproportional.

Allerdings ist das Fluggeschäft von einer deutlichen Saisonalität gekennzeichnet. In den Sommermonaten liegt der Betrieb bereits über der Vor-Coronazeit, in den Wintermonaten geht es noch flauer zu. „Wir bräuchten im Sommer 2,5-mal mehr Mitarbeiter als im Winter“, beschreibt Hupe sein Personalproblem. Er hat nun die Gebühren im Winter für Flugbewegungen reduziert, um die schwache Zeit auszubügeln.

Der Sommerflugplan bot mehr als 60 Ziele, während die Auslastung der Flugzeuge bei annähernd 82 Prozent lag. „Damit erreicht der Auslastungsgrad einen historischen Höchststand“, so Hupe. Die Lücke durch den fehlenden innerdeutschen Verkehr kompensierte der Airport durch Akquisitionserfolge in der Touristik kompensiert werden. Der Linienverkehr legte 2023 um 28 Prozent beim Passagieraufkommen im Vergleich mit 2022 zu. Grund hierfür war vor allem der wachsende Low-Cost-Verkehr und ein stabiles, ganzjähriges Angebot.

2024 weiter Aufwind

Für 2024 peilt Hupe wieder das Vorkrisenniveau von rund 4,1 Millionen Passagiere an. „Wir haben ein breites Angebot an attraktiven Zielen.“ Umsteigepassagiere verteilen sich auf die Drehkreuze in Amsterdam, Paris, sowie Frankfurt und immer stärker auch Istanbul. Insgesamt fliegen über 20 Fluggesellschaften den Airport im Linien- und Charterverkehr regelmäßig an.

Hupe bekräftigte auch sein Ziel, bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen. Nördlich der Start- und Landebahn soll in diesem Jahr eine Photovoltaik-Freifeldanlage in Ost-West-Ausrichtung entstehen. Sie könnte in der Spitze 4 MWh Strom produzieren. Davon könnten 70 Prozent in den Eigenverbrauch gehen und der Rest mangels Speicher an die Industrie verkauft werden. Bereits in den letzten fünf Jahren habe der Flughafen insbesondere die Reduzierung des Gasverbrauchs durch Hackschnitzelwärme und die Umstellung auf LED-Beleuchtung die CO2-Bilanz grob um die Hälfte reduziert.

br.de/franken-haben-lust-auf-urlaub, nue-news.de: Airport erreicht 2023 knapp 4 Millionen Passagiere