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Nürnberg ist wieder Toy City in der Welt

Nürnberg ist mit der Spielwarenmesse wieder Spielzeugstadt

Spätestens ab morgen ist mit dem Start der Spielwarenmesse Nürnberg wieder Spielzeugstadt. Über 2.350 Aussteller aus 68 Ländern sorgen im Nürnberger Messezentrum in 18 Hallen für Inspiration bei den Fachbesuchern. Auf der Besucherseite zeigt sich Vorstandssprecher Christian Ulrich optimistisch. „2024 wird die letzte Veranstaltung in ihrer Dimension übertreffen.“ Im letzten Jahr kamen wegen fehlender Fachbesucher aus China und Russland nur 58 000 Händler und Einkäufer aus 128 Ländern.

Unter dem Motto „Life’s a Playground“ rückt der Veranstalter unter anderem die Zielgruppe der Erwachsenen in den Fokus. Ulrich nennt den „Kidult“-Trend, der allein in Europa etwa 4,6 Mrd. Euro ausmache. „Erwachsene, die sich selbst Spielzeug kaufen, sind ein relevant großer Markt“, Hinzu kommen in diesem Bereich Lizenzprodukte – beispielsweise Sammelfiguren. Sie erinnern die Käufer an ihre Kindheit und sorgen für ein beträchtliches Potenzial für den Fachhandel .

Ein Stopp lohnt sich bei den nationalen und internationalen Newcomern der StartupArea sowie bei der New Product Gallery mit zukunftsweisenden Kreationen. Die Sonderfläche Toys go Green bündelt nachhaltige Spielwaren. Nach guten Erfahrungen im letzten Jahr öffnet die Halle 7A mit Modelleisenbahnen und Modellbau am Samstag ihre Pforten für Endverbraucher. An diesem letzten Messetag ist hier erstmals auch ein Handverkauf möglich.

Spielzeugstadt profitiert

Die Spielwarenmesse ist auch für die Stadt als Toy City ein wichtiges Ergebnis. Einer älteren Untersuchung zufolge lag die sogenannte Umwegsrentabilität, also das Geld, was Aussteller und Besucher zusätzlich in der Stadt ausgeben, schon vor Jahren bei 250 Mio. Euro. Der Messetrubel darf aber nicht überdecken, dass Nürnberg und das Umland schon historisch immer auch Spielzeugregion gewesen sind.

Die Leiterin des städtischen Spielzeugmuseums, Karin Falkenberg, spricht gar von einer „heimlichen Hauptstadt des Spielens im 21. Jahrhundert“ Als Belege nennt sie neben Spielwarenmesse und Spielzeugmuseum auch den Branchenverband DVSI. Hinzu kommen das Deutsche Spielearchiv, die Handels- und Dienstleistungsgenossenschaft Vedes sowie die reiche Tradition bei der Herstellung von Spielwaren. „Das produktive und distributive Zentrum dieser Herzensobjekte liegt mitten in Europa, in Nürnberg.“ In einer Untersuchung zur Zahl der Spielwarenhersteller in Nürnberg, Fürth und Zirndorf kam das Spielzeugmuseum zu beachtlichen Zahlen. Insgesamt wurden 706 Produktionsstätten für Spielwaren identifiziert. Historische „Spielzeugstadtpläne“ veranschaulichen die frühere wirtschaftliche Kraft dieser Branche. Das Ganze nur für die Zeit von 1875 (Blütezeit der regionalen Spielwarenindustrie) bis 1975 (damals wurden die „Blechbatscher“ durch Kunststoffspielzeug verdrängt).

nue-news.de: Spielwarenmesse 2023 endet zufrieden