Die Liste insolventer Projektentwickler in Nürnberg ist lang. Darauf finden sich die Gerch Group mit dem Qualle-Areal The Q, die Riesenpleite von Signa mit dem letzten Galeria-Standort, die Project-Gruppe, Development Partner mit dem alten City Point oder auch die Zweckgesellschaft NP R.E. Nürnberg BG 71-73, die den alten Schuhhändler Leiser revitalisieren wollte. Nun ging auch der Hamburger Matrix Immobilien das Geld aus. Eigentlich sollte am Ring im Nürnberger Norden die „Architekturperle des Nordens mit Klinkerfassade und Dachterrasse“, Noho Nürnberg, in diesem Jahr die Mieter einziehen. Daraus wird nichts, denn in diesem Monat ging es erst einmal ins Insolvenzverfahren.
Das Noho wollte hier eigentlich neue Maßstäbe für das Arbeiten der Zukunft, langläufig New Work genannt, verwirklichen. Immerhin ist eine Gesamtmietfläche von mehr als 22.000 Quadratmeter projektiert. Für die moderne Büroarbeit bot sich eine Bandbreite an Konfigurationen an. Für 20 Prozent der Pkw- und Fahrradstellplätze sind E-Ladesäulen vorgesehen.
Doch Matrix sieht sich auch als Opfer der aufgrund „multiplen internationalen Krise massiv verschärften Rahmenbedingungen“, wie es in einer Mitteilung heißt. Konkret belasten „herausfordernde Refinanzierungen und maximal verlängerte Vertriebsphasen“. Das eingeleitete Insolvenzverfahren sorge für einen Restrukturierungsprozess, um die langfristige Stabilität des Unternehmens sicherzustellen. Auf diese Weise wollen die Gesellschafter ihrer Firma und dem etwa 20-köpfigen Team eine gesicherte Zukunft ermöglichen.
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