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NGG: 1.675 Azubiplätze in Nürnberg noch frei

In Gastronomie und Hotellerie warten 144 Ausbildungsstellen in Nürnberg auf Jugendliche

Bundesweit startete das neue Ausbildungsjahr Anfang August, in Bayern beginnt der Einstieg in den Beruf im September. Und einmal mehr zeigt sich, dass der Nachwuchs für die duale Ausbildung Mangelware ist. So sind noch viele Betriebe in Nürnberg auf der Suche nach Azubis, teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Bei der Agentur für Arbeit sind noch 1.675 freie Ausbildungsplätze registriert. „Allein in der Gastronomie und Hotellerie warten 144 Ausbildungsstellen in Nürnberg auf Jugendliche, die Spaß daran haben, kreativ zu kochen oder sich um Gäste zu kümmern“, sagt Regina Schleser von der NGG Nürnberg-Fürth. Das seien allerdings nur die freien Ausbildungsplätze, die bei der Arbeitsagentur gemeldet wurden. „Die meisten Betriebe starten längst eigene Initiativen, um Azubis zu suchen. Und das vor allem digital – über Online-Portale und Social-Media-Kanäle“, so Schleser.

Die Geschäftsführerin der NGG Nürnberg-Fürth rät jungen Menschen, beim Einstieg ins Berufsleben „die Vorteile, die eine Ausbildung bietet, zu erkennen“. Schleser wehrt sich dagegen, dass die duale Ausbildung mittlerweile „unter Wert gehandelt“ werde. „Es ist wie ein Reflex: Wer sein Abi oder die Fachhochschulreife in der Tasche hat, meint studieren zu müssen“, so Regina Schleser. Dabei würden gerade Industrie, Handwerk und Dienstleistung in Nürnberg und der Region enorme Chancen bieten. Wer dort eine Ausbildung mache, dem winke in der Regel eine sichere berufliche Basis und oft auch eine prima Karriere. Wichtig sei es, schon beim Ausbildungsvertrag auf tarifliche Leistungen zu achten.

Karriere mit Lehre

Die Zeiten, in denen nur ein Studium ein überdurchschnittliches Einkommen garantiere, seien lange vorbei. So werde in vielen Branchen – zum Beispiel in den bayerischen Brauereien – gut verdient. „Außerdem kann auf eine Ausbildung oft auch ein Studium draufgesattelt werden“, unterstreicht die NGG-Geschäftsführerin. Eine duale Ausbildung sei „keine berufliche Sackgasse“. Wer in der Lebensmittelindustrie starte, könne beispielsweise den Meister oder Techniker anschließen. Aber auch ein Studium in Lebensmittelchemie, Anlagenbau oder Betriebswirtschaft. In der Gastro-Branche würde sich ein Studium im Tourismus-, Hotel-, Kultur- oder Eventmanagement anbieten.

Im Übrigen sollten Betriebe manchmal deutlich weniger auf die Noten im letzten Schulzeugnis schielen: „Sie sollten versuchen, die Talente der jungen Leute zu entdecken und zu fördern. Oft ist es nämlich der zweite Blick, der dann zur ersten Wahl wird“, erklärt Schleser. Auch bei Problemen in der Berufsschule sollten sich viele Betriebe mehr engagieren und Azubis unter die Arme greifen. Außerdem biete auch die Arbeitsagentur durch die „Assistierte Ausbildung“ eine Art „Azubi-Nachhilfe“.

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