Zum Inhalt springen

Mittelfrankens M+E-Industrie bläst Trübsal

Mittelfränkische Unternehmen beklagen mangelnde Dynamik

Die konjunkturelle Lage in der mittelfränkische Metall- und Elektro-Industrie trübt sich weiter ein. Die Unternehmen beklagen eine mangelnde Dynamik, die zu negativen Erwartungen führt. der Unternehmen. Das sind Ergebnisse der Sommer-Konjunkturumfrage des bayerischen Arbeitgeberverbandes bayme vbm für die Region Mittelfranken. Regionalvorstand Jens Böhlke, hauptberuflich Diehl-Personalvorstand, kommentiert: „Unsere Standortbedingungen haben sich verschlechtert.“ Das Statement reiht sich in die Reihe der Warnungen ein, dass der Standort Deutschland mal wieder der kranke Mann Europas ist.

Das bayme-Konjunkturbarometer für Mittelfranken verharrt auf ähnlichem Niveau wie im letzten Winter Die Salden aus positiven und negativen Urteilen zur aktuellen Geschäftslage liegen für das Inlandsgeschäft bei +34 Punkten. Das Auslandgeschäft schneidet mit knapp +43 Punkten besser ab. Trist sind allerdings die Erwartungen für das kommende Jahr. Sie fallen mit + 22 Punkten im Inland und -33 Punkten für das Ausland deutlich negativ aus.

Auch die Investitionspläne im Inland, vornehmlich für Ersatzbeschaffungen, lassen deutliche Federn, hebt Böhlke hervor: „Bereits knapp zwei Drittel fahren diese zurück. Diese Entwicklung muss gestoppt werden.“ Allerdings wollen immer noch 21 Prozent der mittelfränkischen M+E Unternehmen in den kommenden Monaten bei den Investitionen nachlagen. Dagegen treten 15 Prozent hier auf die Bremse.

Die Gemengelage ist komplex. Die starke Automobilindustrie leidet auch an der schwachen Kauflust bei E-Autos. Die EZB sorgte angesichts der hohen Inflation für eine später, aber schnelle Zinswende und die dämpft die Stimmung beim Konsum. Hinzu kommen nach dem einst billigen Gas hohe Energiekosten – befeuert durch die russische Invasion. Gleichzeitig locken die USA mit ihrem Investitionspaket und günstiger Energie. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, für den Wirtschaft und Politik seit Jahren keine schlüssige Antwort finden. Derweil wachsen Bürokratie und Verwaltungsaufwand und binden innerbetriebliche Ressourcen.

Das drückt alles auf die Ertragslage. Gut 35 Prozent der Unternehmen befürchten für das Jahr 2023 eine kritische Ertragslage. Immerhin laufen bei rund 45 Prozent der Unternehmen die Geschäfte noch rund. Auch bei der Beschäftigung gibt es in der mittelfränkischen M+E-Branche einen Hoffnungsschimmer. In Summe stellen die Betriebe in diesem Jahr etwa 1.300 Personen ein. „Damit steigt die Beschäftigung zum Jahresende trotz Fachkräftemangels und eintrübender Konjunktur auf über 131.000“, erklärt Böhlke.

Er fordert als Verbandssprachrohr „eine sichere und bezahlbare Energieversorgung als Grundvoraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschafts- und vor allem Industriestandorts“. Dafür brächte es kurzfristig brauchen eine Absenkung der Stromsteuer sowie einen gedeckelten und möglichst niedrigen Industriestrompreis.

nue-news.de: IHK: mittelfränkische Wirtschaft weiter stabilisiert

Schlagwörter: