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FAU zeigt CSC-Stipendiaten aus China rote Karte

FAU will vorerst keine CSC-Promotions-Studenten aufnehmen

Die Friedrich Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) will vorerst keine Promotions-Studenten aus China mehr aufnehmen. Das gilt seit letztem Juni für diejenigen, die mit einem staatlichen CSC-Stipendium (China Scholarship Councils) in der Tasche nach Deutschland kommen. Das berichtet unter anderem der Bayerische Rundfunk. Demnach befürchte die Uni, dass durch Spionage sicherheitsrelevantes Wissen nach China gelangen könnte. CSC-Stipendiaten sind zur besonderen Staatstreue verpflichtet und müssen regelmäßig bei der chinesischen Botschaft Bericht erstatten.

Dem BR sagte Uni-Präsident Joachim Hornegger: „Aufgrund einer Außenwirtschaftsprüfung vom Bundeshauptzollamt, die kürzlich an der FAU durchgeführt wurde, wurden wir sensibilisiert für dieses Thema, und wir haben daraus die Konsequenz gezogen, dass wir im System Bewusstsein dafür schaffen müssen, dass hier ein Problem entstehen kann.“ Aktuell definieren Deutschland und die EU ihr Verhältnis zu China neu. Die neue Lesart bezeichnet das Reich der Mitte mit dem Dreiklang „Partner, Wettbewerber und Systemrivale“.

Das Thema ist allerdings alles andre als neu. Es resultiere einerseits aus den viel gefragten Hochschulpartnerschaften mit China und einem dürftigen Verständnis von Chinas Kultur. Das beklagte schon 2021 Marina Rudyak vom Institut für Sinologie der Universität Heidelberg in ihrem Aufsatz „Keine Orchidee. Über Chinakompetenz und Sinologie.“

Sie illustriert das mit einem Fall an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Demnach erfuhr die UDE 2018 aus einer Studie des Australian Strategic Policy Institute (ASPI), einem Thinktank für Sicherheitspolitik, dass der chinesische Ingenieurwissenschaftler Hu Changhua ein Generalmajor der Volksbefreiungsarmee (VBA) war. Hu war 2008 für vier Monate als Gastwissenschaftler an der UDE.

Seine Herkunft war die Universität für Raketentechnik der VBA, wo er als Professor ein Raketenlabor leitete. Seine Heimatinstitution gab er mit „Xi’an Research Institute of High Technology“. Nicht angegebenen war der chinesische Name „Huojian jun gongcheng daxue“. Damit hätte sich Hus Militärzugehörigkeit für einen Sinologen leicht erschlossen. Die UDE verfügte zwar auch über eine Professur für die Politik Chinas. Die notwendige Chinakompetenz, wäre sie denn Uni-intern abgefragt worden, wäre da gewesen.

br.de/keine-stipendiaten-aus-china, bpb.de/keine-orchidee, dw.com/de/wie-china-seine- studenten-kontrolliert, tagesschau.de/stark-watzinger-spionage-china