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Energiewende in Mittelfranken braucht PV

Mittelfränkische Energiewende braucht noch viel PV

Der „Bayernplan Energie 2040“ wirft seine Schatten voraus. Bis dahin will die Politik einen klimaneutralen Freistaat haben. Dafür sind laut der Münchner Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) jetzt ordentliche Anstrengungen und Investitionen gefragt. Das FfE berechnet allein für die mittelfränkische Energiewende noch viel Anstrengungen. Allein im Segment Photovoltaik (PV) ist ein alljährlicher Zubau auf Freiflächen mit einer Größenordnung von 270 Fußballfeldern notwendig. Hinzu kämen noch einmal 18.000 PV-Anlagen auf Dächern – das sind rund 350 pro Woche. Außerdem stehen im Bezirk natürlich noch Sanierungen von Wohngebäuden an und er müssen noch viel mehr E-Autos und Windräder werden. Nur dann lässt sich das klimaneutrale Ziel für Mittelfranken in 17 Jahren tatsächlich erreichen.

Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Nürnberg gerade ihr Handlungskonzept vorgestellt. Sie will zumindest die Stadtverwaltung bis spätestens zum Jahr 2035 klimaneutral umgestalten. Zu den Hunderten von Einzelmaßnahmen gehört es auch, die rund 1.100 städtischen Gebäude weiter mit PV und Wärmepupen auszustatten.

Am Flughafen Nürnberg haben sich bereits die Erwartungen an die eigene Stromproduktion erfüllt. Vor einem Jahr ging als vorerst letzte Etappe das Dach des Parkhaus 4 als PV-Stromfabrik mit über 2.000 Solarmodulen in Betrieb. Zusammen mit den beiden weiteren PV-Anlagen gibt es nun gut 2.800 Solarpanels. Sie produzierten innerhalb eines Jahres rund 1.200 MWh für den Eigenverbrauch. Das entspricht einer durchschnittlichen Stromversorgung von mehr als 280 Einfamilienhäusern.

PV-Praxisbeispiel Axis

Mit ihrer bisherigen Investition in eine PV-Dachanlage ist die Nürnberger Axis Expotechnik sehr zufrieden. „PV lohnt sich in jedem Fall“, unterstreicht Geschäftsführer Rüdiger Szak mit Blick auf die Strompreise im letzten Jahr. Nun hat sich das Preisniveau wieder normalisiert. Angesichts sinkender Produktionskosten für Sonnenstrom ist sich Szak sicher: „Mittelfristig werden wir noch mehr profitieren als jetzt.“

Das Unternehmen verarbeitet unter anderem Plexiglas für Messen oder Maschinenbauer, produziert LED Lichttechnik für die Medizintechnik-Branche und fertigt Modellexponate für die Industrie. 2019 hatte Axis eine 100 kW-Anlage auf dem Dach installiert, um durch Eigennutzung die Kosten für den hohen Stromverbrauch zu senken. Das Ziel, mehr als die Hälfte des betrieblich benötigten Stroms selbst zu erzeugen, sei erreicht worden. Doch auch der Energiebedarf steigt. Daher soll noch in diesem Jahr eine weitere 100 kW-PV-Anlage zusätzlichen Strom vom Dach liefern.

Szak hat sich auf dem Dach für eine Ost-West-Ausrichtung entschieden. Der etwas geringeren Stromernte gegenüber einer Südausrichtung werde durch den Bedarf bereits in den frühen Morgenstunden weitgehend kompensiert. Die Anlage konnte problemlos ohne weitere Verstärkungsmaßnahmen auf dem Dach installiert werden. „Das war für uns kein Thema.“ Zwar hatte beim Gebäudebau noch keiner an PV gedacht. Aber die Traglast war rechnerisch an einer hohen Schneelast pro Quadratmeter ausgelegt. Mittlerweile sind die Vorgaben für die Schneelast so gesunken, dass die Differenz für die PV-Anlage ohne zusätzliche Baumaßnahmen ausreichen.

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