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Jubiläum: Spielwaren Bruder in schwierigem Umfeld

Markenjubiläum vom Spielwarenhersteller Bruder fällt in schwieriges Umfeld

Spielzeugneuheiten wie ein Berge- und Abschlepp-Lkw oder ein Kleintraktor sollen es in diesem Jahr für den Fürther Spielwarenhersteller Bruder richten. Seit 50 Jahren ist das Familienunternehmen mit Spielzeug unter eigenem Namen auf der Spielwarenmesse präsent. Die eigentliche Spielwarenfertigung begann bereits 1958. Die unternehmerischen Wurzeln reichen bis ins Jahr 1926. Damals startete Elektriker Paul Bruder, seinen Lebensunterhalt mit dem Prägen von Messingstimmen für Hersteller von Spielzeugtrompeten zu verdienen. Das Markenjubiläum fällt allerdings in ein schwieriges Umfeld. Hohe Energie- und Materialpreise und durch Inflation verunsicherte Verbraucher plus Krieg und Konflikte belasten den Absatz und Ertrag.

Bundesweit hatten Produktion und Handel von Spielwaren im Coronajahr 2021 einen Höchstwert. Im letzten Jahr schrumpfte dagegen erneut vorläufigen Zahlen der Marktforschung zufolge das Branchengeschäft um etwa drei Prozent auf etwa 4,4 Milliarden Euro. Dieser Entwicklung verzeichnete auch der Umsatz von Bruder. Nach dem Rekordjahr 2022 mit 100 Millionen Euro Umsatz, sank 2023 das Geschäft um zweieinhalb Prozent. 2024 kamen am Ende 90 Millionen Euro heraus. „Das Erreichen unseres angepassten Umsatzziels ist im Hinblick auf die derzeitige Lage ein ‚kleiner Erfolg‘, nichtsdestotrotz aber keine zufriedenstellende Ausrichtung für die Zukunft“, resümiert Familienunternehmer Paul Heinz Bruder. Auch die zurückgehenden Renditeerwartungen sind unbefriedigend. Der Kostendruck auf deutsche Unternehmen im Zuge von steigendem Verwaltungs- und Bürokratieaufkommen wachse. Gleichzeitig sind die Einkaufspreise für Rohstoffe und Dienstleistungen in den letzten Jahren überproportional gestiegen.

Bruder, Firmenspross in dritter Generation, sieht sein Haus als Weltmarktführer im Bereich von modellmäßigen Spielfahrzeugen im Maßstab 1:16. „Seit 50 Jahren ist Bruder Garant für spannendes Spielzeug mit hoher Qualität und Funktionalität. Auch zukünftig werden wir das Unternehmen wettbewerbsfähig aufstellen, auf „Made in EU“ setzen und in die Nachhaltigkeit der Produktion investieren. Das Auslandsgeschäft in über 60 Ländern ging leicht zurück, rangiert aber immer noch über zwei Dritteln. Deutschland blieb weiterhin auch 2024 der stärkste Markt und im Ergebnis stabil. Anders als die Märke in Europa erwiesen sich die USA dagegen als umsatzstark.

Invest in Produkte und Prozesse

Das Investitionsvolumen in Produktneuheiten und Schutzrechten war weiterhin auf hohem Niveau mit rund 15 Prozent des Jahresumsatzes stabil. Neben der Investition in drei energiesparende Spritzgussmaschinen, setzte Bruder ein großes Projekt zur Prozesswärme-Rückgewinnung um. Die neue Anlage deckt in einem normalen Winter 30 Prozent des Wärmebedarfs der gesamten Firma beziehungsweise 75 Prozent der Heizwärme der angeschlossenen Gebäude.

Das Stichwort „Fachkräftemangel“ bleibt weiterhin eine große Herausforderung. In den kommenden Jahren wechseln viele Babyboomer in den Ruhestand. 2024 kamen zum Ausbildungsbeginn zehn Nachwuchsfachkräfte hinzu. Bruder konnte alle Ausbildungsstellen mit einem passenden Kandidaten besetzen. Damit beschäftigt das Spielzeughersteller 27 Auszubildende in insgesamt sieben Berufssparten. Durch natürliche Fluktuation lag die Zahl der Mitarbeiter zum Jahresende bei 470. Ende 2023 waren es noch 500 Beschäftigte.

nue-news.de: Bruder Spielwaren investiert 2024 in die Zukunft