Der Fürther Spielwarenhersteller Bruder schließt das vergangene Jahr mit einem Umsatzminus von zweieinhalb Prozent auf 97 Millionen Euro ab. Nach dem Rekordjahr 2022 mit 100 Millionen Euro sorgten unter anderem Krisenherde und Inflation für ein schwächeres Geschäft. Die gesamte Spielwarenbranche musste allerdings mit einem Rückgang von rund 5 Prozent zurechtkommen. Bruder liefert seine modellmäßigen Spielwaren und Zubehör weltweit in über 60 Länder und hat eine Exportquote von 70 Prozent. Schwierig war das Geschäft in den Regionen USA und Asien. Im DACH-Raum verbuchte das Familienunternehmen ein gutes Plus. Auch mittel- und osteuropäische Länder setzten ihr stetiges Wachstum fort. Die Personalstärke blieb mit 500 Mitarbeitern stabil, darunter 22 Auszubildende.
„Trotz der schwierigen Umstände findet unser Anspruch an Qualität, Funktionalität und Langlebigkeit „Made in EU“ beim Endkunden guten Zuspruch“, freut sich Geschäftsführer Paul Heinz Bruder. Hilfreich für die Gesamtentwicklung war die gute Warenverfügbarkeit. Das Familienunternehmen produziert am Stammsitz in Burgfarrnbach sowie im tschechischen Pilsen. Dafür verbesserte der fränkische Hersteller in den vergangenen Jahren Effizienz von Produktion und Logistik. Zudem erweiterte Bruder im letzten Jahr die Produktionshallen in Pilsen.
Auch am Standort Fürth investierte Bruder in zehn neue Spritzgussmaschinen. Außerdem entstanden neun neue Produkte, die 2024 auf den Markt kommen. Das gesamte Investitionsvolumen 2023 belief sich auf rund 14 Prozent des Umsatzes. Im laufenden Jahr steht unter anderem der Abschluss eines weiteren großen Energieeinsparungs-Projekts zur Rückgewinnung der Abwärme auf der Agenda. Außerdem plant das in dritter Generation geführte Familienunternehmen mit weiteren Investitionen in den Bereichen Digitalisierung und Modernisierung. Zudem heben neue Gesetze oder Verordnungen von EU oder Bundesregierung die Anforderungen an. So stehen Neuerungen bei der EU-Spielzeugrichtlinie und erweiterte, chemischen Testverfahren an. Auch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz beschäftigt Bruder.
Der Firmenchef befürchtet eine überbordende Regulierung, die das Unternehmertum am Standort Deutschland immer schwerer mache. Außerdem bekam er in Sachen Lieferkette auch Besuch von einer Audit-Delegation eines US-Händlers. Der wollte sich in Fürth ein Bild machen, ob dort tatsächlich keine Kinderarbeit stattfindet, und kontrollierte u.a. auch die Sozialräume für Mitarbeiter.
nue-news.de: Bruder knackt mit Spielwaren in 2022 100 Mio.-Marke