In fast zwei Drittel der Stellenanzeigen sind überfachliche Kompetenzen als Anforderung an Bewerber gefragt. Am häufigsten fordern Betriebe personale Kompetenzen und sozial-kommunikative Kompetenzen. Das geht aus einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
Jeweils mehr als vier von 10 Betrieben fragen in ihren ausgeschriebenen Stellen nach personalen und sozial-kommunikativen Kompetenzen. Deutlich seltener fordern Betriebe Aktivitäts- und Handlungskompetenzen. Damit sind beispielsweise Entscheidungsfähigkeit und fachlich-methodische Kompetenzen wie beispielsweise Organisationsfähigkeit gemeint.
Größere Betriebe suchen überfachliche Kompetenzen häufiger als kleinere Betriebe. Die kleinsten Betriebe mit bis zu neun Beschäftigten wollen im Durchschnitt etwas mehr als eine weitere Kompetenz zur Fachqualifilation in ihren Stellenanzeigen „Wenn Betriebe mit überfachlich kompetenten Belegschaften tatsächlich wandlungsfähiger sind, könnte es auch für viele kleinere Betriebe vorteilhaft sein, neben den fachlichen auch stärker auf die überfachlichen Kompetenzen von Bewerbern zu achten und Stellenausschreibungen entsprechend zu formulieren“, so IAB-Forscher Michael Stops. „Einschlägige private oder öffentliche Beratungsangebote könnten Betriebe bei der Auswahl und Formulierung der relevanten Anforderungen unterstützen“.
Die Nachfrage nach überfachlichen Kompetenzen steigt zudem mit höheren Qualifikationsanforderungen der beruflichen Tätigkeiten. Ausnahme ist die personale Kompetenz: diese werden bei allen Anforderungsniveaus ähnlich stark nachgefragt.
Klar ist aber auch, an der Fachqualifikation lässt sich nicht rütteln. „Bei der Ausschreibung von zu besetzenden Stellen kommt es nach wie vor sowohl auf fachliche als auch auf überfachliche Aspekte an. So werden Arbeitsuchende mit einem fachlich einschlägigen Kompetenzprofil höhere Chancen auf eine Einstellung haben, wenn sie auch über überfachliche Kompetenzen verfügen“, so Stops.