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IAB: Fachkräfte rund um Wasserstoff fehlen

Ein Fünftel der Kurzarbeitergeld-Bezieher gab an, mehr Stunden gearbeitet zu haben

Deutschland oder auch die EU legen Milliarden-Programme für eine grüne Wasserstofftechnologie auf. Doch insbesondere bei der Ausbildung aber auch bei Studienabschlüssen ist der Expertenbedarf an Wasserstofftechnologie noch nicht angekommen. Darauf weist das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hin, das gemeinsam mit der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) Stellenanzeigen ausgewertet hat. Demnach suchten Betriebe in knapp 90 Prozent der Stellenanzeigen Personen mit einer Berufsausbildung oder einem mindestens vierjährigen Hochschulstudium. Vergleichsweise selten waren Meister-, Techniker-, Fachwirt- oder Bachelorabschluss gefordert. Möglicherweise sind wasserstoffbezogene Technologien gegenwärtig nicht so standardisiert sind, als dass sie schon systematischer Teil von Ausbildungsinhalten sein könnten, vermutet das IAB.  

Das ist nicht ganz unproblematisch, wenn man an die vielen Projekte und Initiativen denkt. Immerhin ist auch das Örtchen Pfeffenhausen im Landkreis Landshut einer der drei Finalisten des Bundeswettbewerbs für ein Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ). „Bei wachsendem Personalbedarf und zunehmend fehlender qualifikatorischer Passung könnten sich Fachkräfteengpässe ergeben oder verstärken“, gibt IAB-Forscher Markus Janser zu bedenken. Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) rechnet bis 2030 mit bis zu 70.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen und 150.000 Arbeitsplätzen bis 2050. Allerdings lassen sich Zahlen zum aktuellen Umfang der Beschäftigung in der Wasserstoffwirtschaft nur näherungsweise ermitteln. 

Gemäß der IAB-Auswertung suchen Unternehmen deshalb in den Stellenanzeigen nach fachlich einschlägigen Berufsgruppen wie „Technische Forschung und Entwicklung“, „Maschinenbau- und Betriebstechnik“, „Elektrotechnik“, „Chemie“ und „Energietechnik“. „Die Wasserstoffwirtschaft wird eine besondere Bedeutung auf dem Weg zur Klimaneutralität haben“, ergänzt Co-Autorin Veronika Grimm, FAU-Professorin und Wirtschaftsweise. „Es ist zu erwarten, dass sich dies zunehmend auf dem Arbeitsmarkt zeigt.“

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