Der Erlanger Wasserstoff-Spezialist Hydrogenious LOHC Technologies gilt als ein Einhorn-Kandidat. Investoren bezeichnen Start-ups als Einhorn, wenn sie auf eine Bewertung von einer Milliarde Euro kommen. Einem Bericht des Handelsblatts zufolge, gehört Hydrogenoius zu den insgesamt 11 Jungunternehmen aus Deutschland, die sich absehbar mit dem informellen Titel Einhorn schmücken könnten. Die Erlangen haben mit LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier) eine eigene Trägertechnologie für Wasserstoff. Damit lässt sich der hochexplosive Energieträger der Zukunft verflüssigen und gefahrlos sowie effizient speichern und auch ohne Leistungsnetz rund um den Globus befördern. Die Die LOHC-Technologie binde Wasserstoff an ein nicht explosives, schwer entflammbares Thermalöl, das ungefährlicher sei als Diesel, ist weiter zu lesen.
Das Handelsblatt bezieht sich auf Daten der Plattform Tech Tour, ein Zusammenschluss führender europäischer Kapitalgeber. Sie habe eine Liste der am schnellsten wachsenden wagniskapitalfinanzierten Technologieunternehmen in Europa erstellt, die allesamt bereits mit mehr als 100 Millionen Euro bewertet werden. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen könnte die nächste Finanzierungsrunde zu einer Milliardenbewertung führen.
Hydrogenious bekommt unter anderem Rückenwind von der EU. So fließen etwa 15 Millionen Euro aus dem Programm Horizon Europe in das Projekt Ship-aH2oy. Das ist die erste maritime Anwendung der LOHC-Technologie im Megawatt-Maßstab. Ein Konsortium entwickelt und demonstriert eine emissionsfreie Antriebstechnologie an Bord von Schiffen mit grünem Wasserstoff aus flüssigen organischen Wasserstoffträgern. Das Konzept basiert auf dem kombinierten Einsatz von LOHC und Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) als Antriebsstrang.
Unter der Regie des Helmholtz-Cluster Wasserstoff (HC-H2), das aus dem Forschungszentrum Jülich Forschungszentrum Jülich hervorgegangen ist, entsteht ein weiteres Vorzeigeprojekt. Die Firmentochter Hydrogenious LOHC NRW realisiert zusammen mit Bosch eine klimafreundliche Energieversorgung für das Hermann-Josef-Krankenhaus Erkelenz. Das Projekt zeigt zum ersten Mal die Koppelung neuer Wasserstoff-Technologien in einer wirtschaftlich relevanten Größenordnung.
handelsblatt.com: Künftige Einhörner (Paid), h2-news.eu, nue-news.de: Hydrogenious will auf hohe See
Beitragsbild: Hydrogenoius im Zukunftsmuseum Nürnberg