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Galeria: Der Letzte macht das Licht aus

Galeria: Der Letzte macht das Licht aus

Morgen macht im Rahmen der Sanierung der gebeutelte Handelskonzern Galeria in seinen beiden Nürnberger Filialen in der Königstraße und in Langwasser der Letzte das Licht aus. Alle Rettungsversuche waren am Ende vergeblich. Davon betroffen sind auch knapp 150 Mitarbeiter in beiden Häusern. Sie hatten im Frühjahr ihre Kündigung zum Monatsende bekommen. Das dritte Galeria-Haus in Nürnberg, besser bekannt als Karstadt an der Lorenzkirche, bleibt weiter offen. Aber auch für die Beschäftigten dort gibt es keine Entwarnung. Im April waren es noch rund 170 Mitarbeiter. Der Revitalisierungskurs ist noch nicht im Einzelnen bekannt. Klar ist aber, dass die Fläche eingedampft wird und dafür zusätzliche Anbieter für Kundenfrequenz und mehr Standort-Attraktivität sorgen sollen.

In Franken-Center in Langwasser tritt künftig die Modekette „Aachener“ an. Für die Filiale in der Königsstraße ist noch alles offen. Das Grundstück im Herzen der Innenstadt ist ein Filetstück für Investoren, die in solchen Fällen gern von renditenstarken Praxen oder Hotels träumen. Die Stadt Nürnberg positioniert sich bereits dagegen und will den Einzelhandelsstandort weiterhin erhalten. „Darauf legen wir in unseren Gesprächen mit den Immobilieneigentümern Signa-Gruppe und RFR-Gruppe großen Wert“, gibt Oberbürgermeister Marcus König die Marschroute vor. „Um einen längeren Leerstand zu vermeiden, drängen wir auf eine wertige Zwischennutzung für den Zeitraum bis zu einer neuen Entwicklung.“ Dafür sammelt die Stadt diverse Fördermittel.

Ganz einfach ist das allerdings nicht. An der Rückseite des Galeria-Standorts findet sich der verwaiste City-Point. Der harrt seit Jahren auf Abbruch und Wiederbelebung als Altstadt-Karee. Für den bisherigen Einzelhandel auf mehreren Ebenen gibt es allerdings keine Zukunft.

Die Zwischennutzung etwa nach dem Vorbild bei der einstigen Industriebrache Auf AEG hat einen Haken. Dort sorgten Künstler und Kreative über Jahre für ein einsames, aber attraktives Lebenszeichen. Im durchsanierten Gewerbepark fand sich dann kein Platz mehr für die alternativen Nutzer. Dieses Schicksal wäre in der Königsstraße zu vermeiden. Eine Option wäre der Kauf der künftigen Handelsbrache durch die Stadt. Diese Idee gehört angesichts des klammen Stadtsäckels allerdings in Reich der Märchen.

E-Paper Nürnberger Nachrichten (Abo), nue-news.de: IW wertet Sstandort-Rettung von Galeria als kurzfristige Strategie

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