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Fackelmann mit rückläufigem Umsatz

Fackelmann mit rückläufigem Umsatz

Nach einem Umsatzsprung im Coronajahr 2020 verzeichnet das Hersbrucker Familienunternehmen Fackelmann im vergangenen Jahr einen Rückgang im Geschäft. Der Umsatz sinkt um 3,6 Prozent auf 482 Millionen Euro. Man habe gekämpft, um das Niveau 2021 zu halten, sagte Geschäftsführer Martin Strack. „Trotzdem liegt das Geschäft signifikant über dem Vor-Coronajahr 2019.“ Zum Ergebnis gibt es traditionell keine Angaben.

Insbesondere in Deutschland ging angesichts der schwachen Konsumlaune der Umsatzanteil von 36 Prozent auf 30 Prozent zurück. Zusätzlich belasteten Schwierigkeiten entlang der Logistikkette das Geschäft. Strack nennt exemplarisch die Lockdowns in China, Beschaffungs- und Containerpreise sowie Herstellungskosten etwa für Pappe. Dagegen habe ein starker Dollar einen stärkeren Rückgang in Millionenhöhe verhindert.

Fackelmann produziert und vertreibt auf allen Kontinenten Küchen- und Haushaltshelfer sowie Backformen. Mit unverändert über 2.600 Mitarbeitern ist das Unternehmen rund um den Globus an 40 Standorten präsent. Darunter finden sich neun Produktionsstandorte, drei davon in China. Von den 750 Beschäftigten in Deutschland arbeiten unverändert rund 500 am Produktions- und Verwaltungsstandort Hersbruck. Zu den über 20 Marken mit über 12.000 Produkten gehören neben der Eigenmarke etwa auch Zenker, Dr. Oetker Küchenhelfer, die Topfmarke Elo oder Nirosta sowie Lanzet Badmöbel. 

Im vergangenen Jahr hat Fackelmann die Weichen für weiteres Wachstum gestellt. „Wir haben für jeden Vertriebskanal eine Antwort“, betont Gesellschafter Alexander Fackelmann. Auf der Vertriebsseite etablieren sich die Hersbrucker in den USA nach Walmart nun auch als Lieferant bei Kroger, die größte Lebensmittel-Supermarktkette. Zugleich kurbelt Fackelmann das digitale Geschäft an. Für Tasty, das weltweit führende soziale Netzwerk rund ums Kochen und Backen, gibt es die eigene Fackelmann-Linie Einfach Tasty. Tochter Saskia als vierte Generation positioniert sich als Markenbotschafterin und Influencerin.

Neben Investitionen in den USA sowie in eine neue Topffabrik in Indien fließen 2022 auch rund zehn Millionen Euro nach Hersbruck. Dort sind das automatisierte Kleinteilelager sowie das neue Möbelcenter fertig. Außerdem unterstreicht Fackelmann sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit. Dazu zählen etwa erneuerbare Energiequellen, die zusammen mit Kompensationen, Hersbruck klimaneutral machen. Bei den Produkten kommt etwa zu den 140 Artikeln aus FSC-zertifiziertem Holz eine Pfanne aus recyceltem Aluminium auf den Markt. Erstmals veröffentlicht das Familienunternehmen 2023 seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht.

Bei der Digitalisierung geht es nicht nur mit Automatisierung weiter. Im Kundenservice sollen Texte mit Künstlicher Intelligenz erstellt werden. Neben Auswertungen mit dem Tool Data Analytics Amazon soll künftig die neue Software Crystal Ball kommende Produkttrends früh identifizieren.

ePaper Nürnberger Nachrichten (Paid), nue-news.de Fackelmann knackt halbe Umsatzmilliarde dank Homing

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