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Faber-Castell verzichtet auf „Greenwashing“

Faber-Castell unterzeichnet im DUH-Rechtsstreit Unterlassungserklärung

Der Steiner Stifterhersteller Faber-Castell hat im Rechtsstreit mit der Deutsche Umwelthilfe (DUH) eine Unterlassungserklärung unterzeichnet. Die DUH hat nach eigenen Angaben rund 20 Unternehmen wegen „massiver Verbrauchertäuschung durch irreführende Werbung“ verklagt. Dabei geht es um „klimaneutrale“, „CO2-neutrale“ oder „umweltneutrale“ Produkte oder Dienstleistungen. DUH-Chef Jürgen Resch: „Statt sich über zum Teil dubiose Kompensationsprojekte ein grünes Image zu verpassen, sollten Unternehmen ehrlich die Umweltauswirkungen ihrer Produkte selbst reduzieren und vermeiden und darüber in einen Wettbewerb um das beste Produkt treten. So geht echter Klimaschutz.“ Eine Anfrage bei Faber-Castell blieb unbeantwortet.

Agnes Sauter, Leiterin ökologische Marktüberwachung bei der DUH ergänzt: „Wir brauchen deutlich strengere Beschränkungen für Werbeversprechen, die sich auf künftige Umweltleistungen beziehen, wie zum Beispiel bei ‚Klimaneutral bis 2050‘. Solche Versprechen sind für Verbraucher überhaupt nicht nachvollziehbar und verlagern die heute dringend notwendigen Maßnahmen obendrein in die ferne Zukunft.“

Generell hält die klagefreudige DUH Begriffe wie „umweltneutral“, „klimaneutral“, „CO2-neutral“ oder gar „klimapositiv“ für irreführend. So werde suggeriert, Verbraucher könnten ohne schädliche Klimaauswirkungen konsumieren. Darüber hinaus täuschten viele Unternehmen mit unzureichenden und teils falschen Informationen darüber, wie die beworbene Klimaneutralität der Produkte erreicht wird. Die Unternehmen verschweigen entweder ganz oder teilweise, wie sie die angebliche Kompensation erbringen oder verweisen auf fragwürdige Kompensationsprojekte. In diese fließe nur ein in der Regel niedriger Geldbetrag.

Trotz der Unterlassungserklärung hält Faber-Castell anscheinend am Thema „Klimaneutrale Produktion und Produkte“ fest. Die Homepage/CO2-neutralitaet präsentiert zumindest die „klimaneutrale Produktion“ und nennt u.a. als Beleg diverse Prüfsiegel. Faber-Castell weist für das Geschäftsjahr 2021/2022 (01. April) einen Umsatzsprung von 452 Millionen Euro auf 523 Millionen Euro aus. Im Durchschnitt beschäftigte der Familienkonzern 6.501 Mitarbeiter (Vorjahr: 6.762).

nue-news.de: DUH geht auch gegen Faber-Castell vor