Die Rekrutierung von Geduldeten quasi vor der Haustür ist manchmal tückisch. So erging es aktuell zumindest der Rummelsberger Diakonie. Deren irakischer Pflegefachhelfer Karrar Al Hasani in einem Nürnberger Altenheim verlor überraschend seine Duldung und kam in Abschiebehaft. Laut Rummelsberger war die Ausländerbehörde der Meinung, der Beruf des Pflegefachhelfers sei kein Mangelberuf. Nach Petition und politischer Intervention gilt nun seine Duldung wieder und er darf wieder arbeiten. Allerdings ist seine Duldung bis Ende Juli befristet, der Status des 30-Jährigen ist damit weiterhin ungeklärt. Um diese – manche sagen unkalkulierbaren – Risiken zu umschiffen, rekrutiert der Nürnberger Gebäudedienstleister Dorfner Gruppe Nachwuchs im Ausland.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, absolvieren nun zwei junge Nachwuchstalente aus Marokko ihre Ausbildung in der gewerblichen Gebäudereinigung am Standort Würzburg. „Wir stehen jedes Jahr aufs Neue vor der Herausforderung, Auszubildende für die Gebäudereinigung zu gewinnen und müssen dazu immer kreativer werden“, begründet Ausbildungsleiterin Daniela Karl.
Für diese Rekrutierung kooperierte Dorfner mit einem Bildungszentrum und einer Vermittlerin aus Marokko auf Basis das Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Der Partner vor Ort kümmerte sich um Visa und die erforderlichen Dokumente. „Der Prozess hat sich von August 2023 bis ins neue Jahr gezogen und war mit Herausforderungen behaftet“, so Karl weiter. In Zukunft will das Unternehmen einiges selbst in die Hand nehmen, sodass der Prozess vereinfacht wird. Mit den gewonnenen Erfahrungen sieht sich Dorfner gut dafür aufgestellt, künftig auch in anderen Ländern Nachwuchstalente anzuwerben.
nue-news.de: Dorfner überspringt Umsatzmarke von 300 Millionen