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Diebstahl im Handel hat wieder Konjunktur

Diebstahl im Handel hat wieder Konjunktur

Mit dem Ende der Corona-Beschränkungen treiben wieder vermehrt Langfinger ihr Unwesen in den Einkaufsstraßen. Entsprechend hat der Diebstahl im Handel wieder Konjunktur. Auf insgesamt 3,73 Milliarden Euro rechnet das Handelsforschungsinstitut EHI die geklaute Summe für den gesamten deutschen Einzelhandel hoch. Das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Für Frank Horst, Autor der EHI-Studie „Inventurdifferenzen 2023“, ist das trotz alledem eher eine Rückkehr zur Normalität früherer Jahre. „Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anstieg der Ladendiebstähle nach wie vor eine große Gefahr darstellt. Statistisch gesehen entfällt damit auf jeden Bundesbürger jährlich ein Warenwert von 30 Euro, der nicht bezahlt wird. Bezogen auf den Einkauf bleibt damit etwa jeder 200. Einkaufswagen im Handel unbezahlt.

Den Schätzungen der Studie zufolge macht der Diebstahl durch die Kundschaft (2,44 Mrd. Euro) den Löwenanteil aus. Es folgen Diebstahl durch Beschäftigte (920 Mio. Euro), Diebstahl durch Servicekräfte und Lieferanten (370 Mio. Euro). Hinzu kommen noch Inventurdifferenzen aus organisatorischen Mängeln (870 Mio. Euro).

Mehr Diebstähle bedeuten automatisch auch mehr Anzeigen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik stiegen die angezeigten Ladendiebstähle im Jahr 2022 um mehr als ein Drittel auf fast 350.000 Fälle. Dieser Sprung ist den Corona-Jahren geschuldet. Der enorme Anstieg entspricht dem Niveau von 2019. Nach Kürzungen in den Vorjahren sind die Ausgaben für Präventionsmaßnahmen in 2022 wieder auf 1,45 Mrd. Euro gestiegen.

EHI hat für diese Untersuchung die Angaben von 102 Unternehmen bzw. Vertriebsschienen mit insgesamt 16.765 Verkaufsstellen ausgewertet. Sie stehen für einen Gesamtumsatz von rund 84,1 Milliarden Euro.

nue-news.de: EHI sieht weiteren Abschied vom Bargeld im Handel