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Baukosten verzögern Quartier Monopol 491

Richtfest beim neuen Quartiers Monopol 491 in Nürnberg

Rund 13 Monate nach der Grundsteinlegung auf dem ehemaligen Areal der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein in Nürnberg ist der Rohbau fertig. Man habe den Zeitplan übererfüllt, sagte Ralf Schekira, Geschäftsführer des kommunalen Wohnungsbauers wbg beim Richtfest. Gemeint ist der erste Bauabschnitt des neuen Quartiers Monopol 491. Hier entstehen rund 180 Mietwohnungen mit 2 bis 4 Zimmern, die der Freistaat nach den Richtlinien der Einkommensorientierten Förderung – früher hieß das sozialer Wohnungsbau – fördert. Als Ansatz des seriellen Bauens setzt die wbg Unternehmensgruppe erneut Typen-Grundrisse für Mietwohnungen ein. Die Vermietung beginnt Ende 2024 oder Anfang 2025.

Wegen der schwierigen Rahmenbedingungen insbesondere durch die stetig steigenden Baukosten werden die Wohnungen in der Herstellung deutlich teurer als geplant. „Dies führt auch dazu, dass wir die weitere Bebauung des Geländes, auf dem im Endausbau rund 500 neue Mietwohnungen entstehen sollen, nicht im geplanten Zeitraum bauen können“, räumt Schekira ein. Das kann die Stimmung vom wbg-Aufsichtsratschef und Oberbürgermeister Marcus König nicht trüben. Die Miete werde bei 5,50 Euro pro Quadratmeter liegen – „und das in einer Großstadt!“

Bau mit Nachhaltigkeit

Bei dem Gesamtobjekt kommt auch die Nachhaltigkeit nicht zu kurz. Die Planung setzt auf Energieeffizienz der Gebäude nach den DGNB-Standards (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Außerdem entstehen ein Nahwärmenetz, ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage. Dächer und Fassaden werden am Ende begrünt und ein Mobilitätskonzept mit ÖPNV, Car-Sharing und Fahrradstation realisiert.

Richtfest beim neuen Quartiers Monopol 491 in Nürnberg
Eine erstmals als nachhaltig vom DGNB zertifizierte Baustelle. Foto: Thomas Tjiang

Erstmals finde sich laut Baugeneralunternehmern Züblin ein DGNB-Zertifikat zur Nachhaltigen Baustelle am Zaun einer Großbaustelle. Zu den hierfür entscheidenden Maßnahmen gehören unter anderem die Verwendung von Ökostrom, energieoptimiertes Arbeiten und die sortenreine Trennung von Bauabfällen. Beim Beton, der gilt als eine der großen globalen CO2-Schleudern, habe man sich für einer CO2-ärmere Variante entschieden, sagt Züblin-Projektleiter David Benkert. 70 Kilo CO2 ließen sich so pro Quadratmeter Beton einsparen. Dafür schlagen 1 Euro Mehrkosten pro Tonne Beton zu Buche. Benkert taxiert das eingesparte CO2 auf 100 Tonnen.

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