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Datev setzt Wachstumskurs weiter fort

Datev setzt Wachstumskurs der letzten Jahre fort

Der Nürnberger IT-Dienstleister Datev erhöht im Geschäftsjahr 2022 vorläufigen Zahlen zufolge seinen Umsatz um 7,6 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Damit setzt die Genossenschaft für den steuerberatenden Berufsstand ihren Wachstumskurs der letzten Jahre unbeirrt fort. Trotz russischem Krieg in der Ukraine, Inflation und Energieknappheit: „Es kam am Ende nicht so schlimm, wie gedacht“, konstatiert Vorstandschef Robert Mayr. Das Wachstum resultiere aus allen vier Geschäftsfeldern. Über die Hälfte stammt dabei aus den beiden Produktgruppen Rechnungswesen und Personalwirtschaft. Das Softwarehaus hat über 40.300 Mitglieder sowie mehr als 540.200 Unternehmenskunden.

Die Investitionen in Rechenzentrum und IT-Kapazitäten sinken 2022 auf 97 Millionen Euro. Gleichzeitig spürt die Datev laut Finanzchefin Diana Windmeißer die sich rasant beschleunigenden Krisendynamiken bis hin zum Arbeitskräfteengpass. Das führt zu einem höheren Betriebsaufwand von über 8 Prozent und drückte das Betriebsergebnis um knapp sieben Prozent auf gut 72 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter erhöht sich 2022 um fast 820 auf gut 8.570.

Mayr hebt die Rolle der weiteren Digitalisierung von Arbeitsprozessen hervor, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Sein Haus selbst hat in einer Betriebsvereinbarung das mobile Arbeiten geregelt und verfügt auch über Co-Working-Angebote. „Beschäftigte in selbststeuernden Teams entscheiden für sich, wo sie am effizientesten für die Datev arbeiten können.“ Diese Maßnahme deckt sich mit Ergebnissen des Datev Seismograf, eine kontinuierliche Befragung der Kanzleien. Demnach gehört auch dort das Homeoffice bei über vier von fünf Steuerberatern zu den wichtigsten Angeboten für Fachkräfte. Dann folgt die Vereinbarung von Familie und Beruf, ganz vorn liegen eine gute technische Ausstauung sowie flexible Arbeitszeiten.

Die Datev gilt als eine treibende Kraft bei der fortschreitenden Digitalisierung des Mittelstands. 2022 werden pro Monat durchschnittlich 14,2 Millionen Lohn- und Gehaltsabrechnungen digital über die Datev abgewickelt. In der Cloud sind zum Jahreswechsel drei Milliarden Belege von rund einer Million Unternehmen gespeichert. Steuerkanzleien übermitteln fast zwei Millionen E-Bilanzen an die Finanzbehörden.

In der Geschäftssparte IT-Management nutzen zuletzt 15.700 Anwender eines der drei Cloud-Sourcing-Angebote. Hierbei wird Software von Kanzleien oder Unternehmen nicht mehr selbst gehostet und gepflegt, sondern mit den dazugehörigen Anwendungen in die Datev-Cloud mit allen Services ausgelagert. Neu im Angebot haben die Nürnberger den sogenannten Digitalisierungsarchitekt. Der erstellt und koordiniert für die Durchdigitalisierung einer Kanzlei einen individuell abgestimmten Fahrplan.

Auch für die seit Jahresbeginn verpflichtenden elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) für Arbeitgeber von Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen gibt es Lösungen. Die digitale Variante des sogenannten “gelben Scheins” wird allein im letzten Februar 1,2 Millionen Mal meist von Steuerberatern für ihre mittelständischen Mandanten abgerufen. 

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