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Datev-Mittelstandsindex knickt in Bayern ein

Der monatliche Mittelstandsindex der Nürnberger Datev knickt in Bayern ein

Der monatliche Mittelstandsindex der Nürnberger Datev knickt in Bayern ein. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sinken die Umsätze der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Freistaat um 5,5 Prozent. Damit schneidet Bayern gemessen an den tatsächlichen Voranmeldungen der Umsatzsteuer besser als der bundesweite Negativtrend mit minus 7,1 Prozent ab. Deutlich schlimmer trifft es Thüringen, Sachsen-Anhalt verbucht als einziges Bundesland ein kleines Umsatzplus.

Von einer konjunkturellen Trendwende ist nichts in Sicht, zuletzt wurde die gesamtwirtschaftliche Prognose für Deutschland in den leicht negativen Bereich aktualisiert. Stattdessen verschlechtert sich die wirtschaftliche Situation KMU weiter. Beim Abwärtstrend gilt derzeit die Daumenregel: Je kleiner der Betrieb, um so größer ist das Umsatzminus. Gleichzeitig steigen die Löhne bundesweit weiter, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,5 Prozent. Löhne und Gehälter sind aktuell ein wesentlicher Kostentreiber für die Unternehmen.

„Der Arbeitsmarkt hat sich bisher trotz trüber Konjunkturaussichten erstaunlich robust gehalten“, kommentiert Datev-Chef Robert Mayr. „Mit dem nun beobachteten Beschäftigungsrückgang bei den KMU sehen wir hier die zu erwartenden Risse.“ Deutschlandweit sinkt der Beschäftigungsindex der KMU leicht um 0,1 Punkte zum Vorjahresmonat. Der Rückgang bei den Beschäftigten ist erstmals seit dreieinhalb Jahren zu beobachten.

Die Datev-Ergebnisse mit dem monatlichen Mittelstandsindex decken sich tendenziell mit der jährlichen Befragung der KfW für ihr Mittelstandspanel. Dafür befragte die Förderbank Unternehmen mit einem Umsatz bis zu 500 Millionen Euro. Die Datev zieht beim Mittelstandsindex die Umsatzgrenze bei bis zu 50 Mio. Euro. Demnach erwartet ein gutes Drittel der Mittelständler auch für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang. Nur rund 15 Prozent der KMUs rechnet mit anziehenden Umsätzen. Zudem sind die mittelfristigen Erwartungen bis 2026 getrübt: Mit einem Anteil von 29 Prozent gehen so viele Unternehmen wie nie zuvor davon aus, dass ihr Umsatz in den kommenden drei Jahren sinken wird. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage blieb die Profitabilität des Mittelstands mit einer Umsatzrendite von durchschnittlich 7 Prozent recht stabil. Allerdings wächst die Kluft zwischen den Unternehmen: Insbesondere Kleinstunternehmen, das zeigte auch der Datev-Mittelstandsindex, kämpfen mit rückläufigen Renditen.

nue-news.de: Datev-Mittelstandsindex-KMUs unter Druck