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ConSozial: Sozialwirtschaft muss grüner werden

ConSozial: Sozialwirtschaft muss grüner werden

Noch bis heute trifft sich in Nürnberg die deutschsprachige Community aus der Sozialwirtschaft auf der Kongressmesse ConSozial. Die über 220 Aussteller treffen sich unter dem gesetzten Motto „ökologisch denken, sozial handeln, Zusammenhalt nachhaltig stärken“. Der Tenor dahinter: Die Sozialwirtschaft muss grüner werden.

„Die Verbindung von Ökologie und Sozialem ist die Fortschrittsagenda des 21. Jahrhunderts, sagte zum Auftakt die Berliner Transformationsforscherin Prof. Maja Göpel. Trotz der vielfältigen Probleme bei Fachkräften, Energiekosten und Inflation dürfe man nicht nur für einzelne Details nach Lösungen suchen. „Wir müssen mehr auf die Netzwerke blicken“.

Aus Göpels Sicht ist der anhaltende Pflegenotstand ein „Ausdruck des Nicht-Sehen-Wollen“. Die Gesellschaft habe zwar der Sozialbranche mit ihren systemrelevanten Jobs zuapplaudiert. Unterm Strich erlebten die Beschäftigten in den Sozialberufen aber „zu wenig Wertschätzung“. Motivation und Berufung für aufreibende Aufgaben hielten nur begrenzt an.

Hier zieht die Bestseller-Autorin die Parallele zur Natur. Das ökologische System gerät ebenfalls aus dem Gleichgewicht, „wenn es überhitzt wird“. Die Lehre der Natur: „Wir brauchen ein Netzwerk des Miteinanderlebens und müssen uns als Teil des Systems begreifen.“

Dafür brauche es mehr Verantwortung und ein neues Denken. Derzeit sei zwar der Druck auf die Preise angesichts explodierender Kosten für Energie und Lebensmittel hoch. Die Preise klammerten allerdings nach wie vor die ökologischen Folgekosten aus, die nach wie vor auf die Gesellschaft abgewälzt werden. Dem Preis an der Kasse fehle nach wie vor die „Preiswahrheit“, also auch die Kosten der Umweltverschmutzung in einem Produkt. Stattdessen gebe es sowohl in der sozialen Welt als auch in der Umweltpolitik einen Verschiebebahnhof.

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf betont als Mitveranstalterin der ConSozial hervor, dass mit einem erstes Förderprogramm die Evangelische Hochschule Nürnberg zum klimaneutralen Sozialunternehmen werden soll. Einen wichtigen Beitrag könnten auch die über 110.000 Beschäftigten in bayerischen Kitas – insgesamt hat die Sozialwirtschaft in Bayern rund 450.000 Mitarbeiter – leisten. „Umweltbildung von Kindern ist wichtig.“

Scharf erneuert auch die Forderung der bayerischen Staatsregierung, das Arbeitszeitgesetz zu flexibilisieren. So würden auch Intensiv-Pfleger laut einer noch unveröffentlichten Studie mehrheitlich für einen 12-Stunden-Tag plädieren. „Das müssen wir diskutieren – auf freiwilliger Basis der Beschäftigten.“

nue-news.de: ConSozial absolviert Restart

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