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Consorsbank will weiter wachsen

Consorsbank will weiter wachsen

Die Consorsbank will im laufenden Jahr weiter wachsen. Die Zahl der Kunden legt in den ersten neun Monaten 2022 um eine halbe Millionen Verbraucher auf 1,58 Million zu. Sie nutzen überwiegend ein Wertpapierdepot für Börseninvestments und Vermögensaufbau ohne Beratung. Die Zahl der Girokonten liegt bei etwas über 350.000 Millionen. Zwar registriert die Consorsbank im Aktienhandel steigende Transaktionszahlen. Allerdings sinkt bis September das verwaltete Kundenvermögen im Jahresvergleich zum Ende September um 2,2 Milliarden Euro auf 68,9 Milliarden Euro. Seit dem zweiten Quartal sorge die Komplexität aus russischer Invasion und ihren Folgen bis hin zur hohen Inflation zu „Zurückhaltung bei Investments“, sagt Co-CEO Sven Deglow.

Zu konkreten Bilanzzahlen gibt Deglow keine Auskunft, die BNP Paribas veröffentlicht nur eine Gesamtbilanz. Aber sowohl für das Geschäftsjahr 2021 als auch für das auslaufende Geschäftsjahr 2022 liefere seine Einheit einen Gewinn ab. „Wir sind ein sehr profitables Unternehmen.“ Eine Prognose für das Jahr 2023 gibt Deglow nicht ab: „Die Unsicherheiten sind zu groß.“ Absehbar ist allerdings, dass das lange darbende Thema Tagesgeld nach der Zinswende der EZB wieder attraktiver wird.

Die in Nürnberg lokalisierte Consorsbank ist kein eigenständiges Unternehmen, sondern eine Marke und Zweigniederlassung der französischen Großbank BNP Paribas. Sie folgt mit ihrem Angebot ihrer Gründeridee als ConSors Discount-Broker aus dem Jahr 1994. Unter dem Dach der einstigen Schmidt Bank konnten erstmals Verbraucher per Telefon oder Fax ihre Aktienkäufe abwickeln. Nach einer wechselvollen Geschichte steigt 2002 die BNP Paribas ein und positioniert 2014 die damalige Cortal Consors als Consorsbank. „Wir sind im Internet zu Haus“, sagt Deglow. Er führt als Co-CEO der Geschäftseinheit BNP Paribas Personal Investors Germany. Dazu gehören die drei Marken Consorsbank, DAB BNP Paribas und BNP Paribas Wealth Management Private Banking.

Die Zahl der Mitarbeiter am Hauptstandort Nürnberg beziffert er mit rund 1.000 als stabil, alle drei Marken beschäftigten konstant 1.400 Mitarbeiter. In Nürnberg werden derzeit 14 Azubis ausgebildet, darunter entsprechend der Ausrichtung vier angehende Banker sowie zehn angehende IT-Berufe. Außerdem sorgt das Haus mit 15 Dualen Studenten, darunter beispielsweise Wirtschafts-Informatiker auch für akademischen Nachwuchs aus den eigenen Reihen.

Deglow treibt engagiert die Digitalisierung im Hintergrund voran. Angesichts vieler Daten über Kunden und ihren Börsenaktivitäten über einen vergleichsweise langen Zeitraum will er seine Kunden besser kennenlernen. Aus bis zu 1.500 Merkmalen pro Kopf sollen nicht nur „gezieltere Marketing- und Vertriebskampagnen mit weniger Streuverlusten“ entstehen, sondern möglicherweise auch neue Produkte für Einsteiger oder Heavy Trader.

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