Der aktuelle Erfolg im Kampf gegen Corona macht es möglich: Die Deutsche Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft am Anfang eines starken Aufschwungs. Für das laufende Jahr heben heben die Banker ihre Vorhersage für das Wirtschaftswachstum von 3,0 Prozent auf 3,7 Prozent an. Im kommenden Jahr beträgt der reale Zuwachs gemäß der halbjährlichen Projektion statt 4,5 Prozent nun 5,2 Prozent. Für 2023 reduziert die Bundesbank das BIP-Plus um 0,1 Prozentpunkte auf immerhin noch 1,7 Prozent.
„Die deutsche Wirtschaft überwindet die pandemiebedingte Krise“, sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann. In den Vorausschätzungen werde davon ausgegangen, dass die Corona-Pandemie durch die Impfkampagne rasch und nachhaltig zurückgedrängt und die Schutzmaßnahmen zügig gelockert würden. „Vor allem in den zuvor besonders beeinträchtigten Dienstleistungsbereichen und beim privaten Konsum sorgt dies für starke Aufholeffekte“, erläuterte Weidmann. Zudem legten die Ausfuhren weiter kräftig zu. „Schon in diesem Sommer könnte die Wirtschaftsleistung wieder das Vorkrisenniveau erreichen“, so der Bundesbankpräsident weiter.
Bei der Inflation in Deutschland sorgen außerordentliche Faktoren für einen Preisauftrieb. Dazu zählen die wieder höheren Mehrwertsteuersätze und die neu eingeführten CO2-Emissionszertifikaten Aber auch stark gestiegenen Preisen für Rohöl und für Nahrungsmittel tragen ihren Teil dazu bei. „Dabei sind zum Jahresende vorübergehend Inflationsraten um 4 Prozent möglich“, sagte Weidmann. Insgesamt sagt die Bundesbank für 2021 eine Inflation von 2,6 Prozent voraus. Im kommenden Jahr rechnen die Bundesbank-Fachleute mit einer Inflationsrate von 1,8 Prozent.
Bei den Staatsfinanzen rechnete der Bundesbankpräsident aktuell mit einer Defizitquote von mehr als 5 Prozent sowie einer Schuldenquote von mehr als 70 Prozent. Beide würden im kommenden Jahr deutlich sinken.
faz.net, https://www.nue-news.de: Vermögen der Verbraucher
Beitragsbild: Bundesbank