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Bürovermietung hinter Erwartungen

Flächenumsatz auf Büromarkt ging um 14,5 Prozent zurück

Der Flächenumsatz auf dem Nürnberger Büromarkt ging 2022 um 14,5 Prozent zurück. Damit einher gingen auch die erzielbaren Mieten zurück. Am oberen Ende gab es ein Minus von circa 1,7 Prozent auf 16,90 Euro je Quadratmeter. Die Durchschnittsmiete sank um etwa 2,8 Prozent auf 12,10 Euro je Quadratmeter. Das sind Ergebnisse des Marktbericht Büroimmobilien Nürnberg der Nürnberger Immobilienberatung Küspert & Küspert.  

Bedingt durch die im Umbruch begriffene Arbeitskultur und gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten reduzierten Unternehmen ihre angemieteten Flächen. In der Folge stieg die Leerstandsquote und die Durchschnittsmieten sanken. Stadtteillagen und unsanierte Objekte traf es noch deutlicher. Doch der Marktbericht diagnostiziert auch positive Signale: Hohe Vorvermietungsquoten in Projektentwicklungen sind ein Frühindikator für eine steigende Nachfrage nach qualitätsvollen Flächen.

„Zwischen 2017 und 2020 erlebte der Nürnberger Büromarkt einen beispiellosen Höhenflug“, erklärt Wolfgang P. Küspert. „Diese Tatsache muss in die Bewertung der aktuellen Daten einfließen.“ Investitionsbereite Unternehmen wünschen sich vor allen betriebskostenoptimierte, nachhaltige Neubauten in guter Lage, mit flexiblen Grundrissen und optimaler Verkehrsanbindung. Mehr als die Hälfte des Flächenumsatzes in Nürnberg entfiel auf Neubauten, Projektentwicklungen oder Objekte, die in den letzten zehn Jahren kernsaniert wurden. Besonders gefragt waren erneut Büroagglomerationen, die für zwei Drittel des Flächenumsatzes stehen. Stadtteillagen waren dann attraktiv, wenn sie mit Projektentwicklungen punkten konnten.

Die Leerstandsquote stieg deutlich. Dafür nennt die Studie vor allem diesen Grund: Einige (Eigen-)Nutzer verkleinerten ihre Standorte oder lösten sie auf. Einige Großnutzer vertagten auf Grund wirtschaftlicher Unwägbarkeiten ihre Anmietungsentscheidungen. Hinsichtlich der Vermietungsstände fällt auf, dass Stadtteillagen mit rund 8 Prozent die höchste Leerstandsquote aufweisen.

Nürnberg vom Bundestrend 2022 abgehängt

Mit dieser Entwicklung schnitt der Nürnberger Vermietungsmarkt deutlich schlechter als der bundesweite Trend ab. Die internationale Immobilienberatung Jones Lang Lasalle (JLL) diagnostizierte für den deutschen Bürovermietungsmarkt 2022: „Die Lage schlägt Stimmung.“ Demnach haben die sieben deutschen Immobilienhochburgen das Jahr mit einem Büroflächenumsatz von 3,5 Millionen Quadratmetern abgeschlossen. Das Plus beim Flächenumsatz stieg damit um 6,5 Prozent.

Außerdem differenziert sich bundesweit der Markt stärker aus. Heute ist es laut JLL kein Widerspruch mehr, dass wenn Bürospitzenmieten und Leerstandsquoten parallel steigen. Denn in den Toplagen befeuert ein harter Wettbewerb um hochmoderne und ESG-konforme Flächen die Mietsteigerungen. Randlagen mit verminderter Qualität haben es immer schwerer, einen Nutzer zu finden und erhöhen damit die Verfügbarkeit.

nue-news.de Küspert: Nürnberger Immobilien-Investments in Warteposition, jll.de/de/trends